Das Zwangsarbeiterlager Bergener Straße ist ein Relikt der Zwangsarbeit in Bochum und Wattenscheid, das heute denkmalgeschützt ist. Es befindet sich an der Bergener Straße 116a-i in Bergen. Es handelt sich um neun eingeschossige Ziegelsteinbaracken mit Satteldach. Von 1941 bis 1942 eingerichtet, waren hier bis zu 600 männliche Zwangsarbeiter für die Zeche Vereinigte Constantin der Große untergebracht, die zumeist aus Polen und Galizien stammten.

Nach dem Krieg wurden die Gebäude wegen des großen Wohnraummangels zu Zweizimmerwohnungen als Unterkunft für neu angeworbene Bergleute umgebaut, in denen ab den 1960er-Jahren auch Arbeitsmigrant*innen aus Südeuropa lebten.

Die Siedlung steht wegen ihrer großen zeitgeschichtlichen Bedeutung und ihres hohen dokumentarischen Werts seit 2003 unter Denkmalschutz. Sie ist sowohl ein bauliches Zeugnis des verbrecherischen nationalsozialistischen Zwangsarbeitersystems als auch der Wiederbelebung des Bochumer Bergbaus nach 1945. Sie ist bis heute bewohnt.

Die Anlage ist neben dem Zwangsarbeiterlager Zeche Lothringen und dem Bodendenkmal an der Heinrichstraße drei Bochumer Zeugnisse zu den wenigen erhaltenen Zwangsarbeiterlagern in Deutschland.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Stadt Bochum: Ehemaliges Zwangsarbeiterlager Bergener Straße 116a-i | Stadt Bochum. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  2. Eintrag des Lagers in die Denkmalliste, Nr. A 556. In: Denkmalliste. Stadt Bochum, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  3. Eintrag des Bodendenkmal in die Denkmalliste, Nr. A 556. In: Denkmalliste. Stadt Bochum, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  4. Bochum - Zwangsarbeiter-Barackensiedlung in Hiltrop. In: „Fremde Impulse“ von Landschaftsverband Westfalen Lippe. 2010, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  5. Mit 13 Jahren verschleppt: Zwangsarbeiterlager in Bochum. WDR, 7. September 2022, abgerufen am 10. Oktober 2023.

Koordinaten: 51° 31′ 0,5″ N,  14′ 45,1″ O

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