Joch oder Säulenjoch wird in der Architektur der Achsabstand zwischen zwei Säulen oder Pfeilern genannt. Gemessen wird von Mittelpunkt zu Mittelpunkt. Dies unterscheidet das Joch vom Interkolumnium, dem lichten Abstand zwischen Säulen oder Pfeilern. Der Begriff findet in der Architektur von Säulen- und Pfeilerbauten allgemeine Verwendung, insbesondere in der griechischen und römischen Architektur sowie in der mittelalterlichen und islamischen Architektur.
Kirchenbau
In der Architektur des Kirchenbaus bezeichnet Joch den Gewölbeabschnitt eines Kirchenschiffes zwischen vier Auflagen – z. B. das Vierungsquadrat. Ein Joch befindet sich folglich als Raumkompartiment zwischen vier Stützen und wird seitlich häufig durch Gurtbögen begrenzt.
Man erkennt die Jocheinteilung beim Blick ins Gewölbe eines Kirchenschiffes: Die kräftigen, von den Stützen ausgehenden diagonalen Gewölberippen werden seitlich durch die Wände oder durch Scheidbögen und in Längsrichtung durch Gurtbögen in Joche geteilt.
Vorchorjoch
Durch größer dimensionierte Gurtbögen vom übrigen Gewölbe abgetrennt und durch eine Kuppel etc. architektonisch besonders hervorgehoben ist bei vielen romanischen oder barocken Kirchen das Joch vor dem Chor; es wird als „Vorchorjoch“ bezeichnet. Bei größeren Kirchenbauten mit Querschiff ist es in der Regel identisch mit dem „Vierungsjoch“.
Literatur
- Christoph Höcker: Metzler Lexikon antiker Architektur. Metzler, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-476-02294-3, S. 138 f.