Zwein (Rotte) Ortschaft Katastralgemeinde Dörfl | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan | |
Pol. Gemeinde | Frauenstein | |
Koordinaten | 46° 48′ 29″ N, 14° 20′ 13″ O | |
Einwohner der Ortschaft | 23 (1. Jän. 2023) | |
Fläche d. KG | 19,61 km² | |
Postleitzahlen | 9300 / 9311 | |
Vorwahl | +43/04212 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 01678 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 74502 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Die Rotte Zwein in der Gemeinde Frauenstein im Bezirk Sankt Veit an der Glan liegt am Südosthang des Salbrechtskopfs, nördlich von Schloss Frauenstein sowie der Kraiger Schlösser.
Geschichte
1205 wird auf einer Urkunde des Spanheimer Herzogs Bernhard ein “Hemze de Zeboym” als Zeuge erwähnt.
Von 1244 bis 1256 scheint ein “Jacob de Zoboi” (mit den Schreibformen “de Zeboy” 1244 “de Seboyn” 1245 “de Zeboia” 1249 “de Scheboy” 1256) als Zeuge auf Urkunden der Spanheimer Herzöge Bernhard und Ulrich III. auf. Da dieser „Jacob de Zoboi“ 1245 am Siegel einer von ihm ausgestellten Urkunde “Jacobi Militis de VREIBG” tituliert wird, ist anzunehmen das er mit „Jacobus de Friberch“ (Freiberg) ident ist, welcher von 1224 bis 1258 auf herzöglichen Urkunden als Zeuge aufscheint.
Auf einer Urkunde 1296 wird „eine Hube bei Freiberg an dem Zeboyen“ genannt, 1303 wird in einer Urkunde die Bezeichnung „uf den Zwinacz“ verwendet. 1315 beurkundet Konrad von Auffenstein die Gabe eines Hofes „bei der Margaretenkirche auf dem Zeboy“ an das Stift Viktring. Wo sich die Margaretenkirche befundet hat, lässt sich nicht mehr verorten.
Während der Zeit der Gegenreformation in Kärnten (ca. 1600 – Toleranzpatent von Josephs II. 1781) kam es in Zwein zu Geheimprotestantismus bzw. Kryptoprotestantismus. Laut Aufzeichnungen der Gemeindechronik von Eggen soll es Mitte des 18. Jahrhunderts zur Hinrichtung des evangelischen Bauers Johann Petscher aus Zwein gekommen sein. Dabei dürfte es sich aber um eine Märtyrerlegende handeln.
Im 19. Jahrhundert kam es zum Ausbau des Hämatit-Magnetit Bergbaus, welcher in seinen Anfängen weiter zurückliegen dürfte. Davon zeugen die Flurnamen „Erzberg“ (nördlich der Kraiger Schlösser) sowie der Hofname vulgo „Anrescher“.
1840 bestand der Bergbau aus einem 15 m langen querschlägigen Stollen. 1896 kam das Erzvorkommen in den Besitz des Bauunternehmers Andreas Forabosco, welcher den ursprünglichen Schurfbau mit einem 140 m langen Stollen unterfuhr. 1900 lieferte der „Magneteisensteinbergbau Schaumboden“ 441 Tonnen Erz, welche im Hochofen Waidisch bei Ferlach verschmolzen wurde. 1902 wurde der Betrieb wieder eingestellt. Aufgrund des Interesses des Hüttenwerk Donawitz kam es zwischen 1954 und 1957 zu neuerlichen Schurfarbeiten, welche allerdings nur mehr der Untersuchung des Erzvorkommens dienten.
Bevölkerungsentwicklung
Seit der Volkszählung von 1869 liegen für Zwein Einwohnerzahlen in Abständen von typischerweise zehn Jahren vor.
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Jahr | Einwohnerzahl | Häuser |
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1869 | 48 | 12 |
1880 | 70 | |
1890 | 98 | |
1900 | 96 | 12 |
1910 | 73 | |
1923 | 57 | 9 |
1951 | 40 | 8 |
1961 | 36 | 8 |
1971 | 33 | 9 |
1981 | 31 | 6 |
1991 | 27 | 7 |
2001 | 27 | 10 |
2011 | 26 | 10 |
2020 | 24 |
Persönlichkeiten
- Franz Bernthaler, österreichischer Widerstandskämpfer
Einzelnachweise
- ↑ August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta historica ducatus Carinthiae. Band 4, 1, Nr. 1575. Klagenfurt 1906, S. 24 (archive.org).
- ↑ Urkunde: Kärntner Landesarchiv – Allgemeine Urkundenreihe AT-KLA 418-B-C 1410 St. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
- ↑ August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta historica ducatus Carinthiae. Band 4, 1, Nr. 2286. Klagenfurt 1906, S. 314 (archive.org).
- ↑ August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta historica ducatus Carinthiae. Band 4, 1, Nr. 2292. Klagenfurt 1906, S. 319 (archive.org).
- ↑ August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta historica ducatus Carinthiae. Band 4, 1, Nr. 2408. Klagenfurt 1906, S. 374 (archive.org).
- ↑ August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta historica ducatus Carinthiae. Band 4, 1, Nr. 2626. Klagenfurt 1906, S. 490 (archive.org).
- ↑ August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta historica ducatus Carinthiae. Band 4, 2. Klagenfurt 1906, S. 922 (archive.org).
- ↑ August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta historica ducatus Carinthiae. Band 4, 1, Nr. 2291. Klagenfurt 1906, S. 318 (archive.org).
- ↑ Alfred Ritter Anthony von Siegenfeld (Hrsg.): Der steirische Uradel – Band IV.7.a des “Neuen Siebmacher”. Nürnberg 1893, S. Tafel 12 (uni-goettingen.de). }
- ↑ Urkunde: Kärntner Landesarchiv – Allgemeine Urkundenreihe AT-KLA 418-B-A 1508 St. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
- ↑ Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zur Pflege vaterländischer Geschichte (Hrsg.): Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen. Band 32. Wien 1865, S. 223 (archive.org).
- ↑ August von Jaksch (Hrsg.): Monumenta historica ducatus Carinthiae. Band 4, 2. Klagenfurt 1906, S. 922 (archive.org).
- ↑ Urkunde: Kärntner Landesarchiv – Allgemeine Urkundenreihe AT-KLA 418-B-A 165 St. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
- ↑ Urkunde: Kärntner Landesarchiv – Allgemeine Urkundenreihe AT-KLA 418-B-A 177 St. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
- ↑ Urkunde: Kärntner Landesarchiv – Allgemeine Urkundenreihe AT-KLA 418-B-A 210 St. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
- ↑ Wilhelm Wadl: Reformation und Gegenreformation in der Propstei Kraig und die Toleranzgemeinde Eggen am Kraigerberg. In: Carinthia I. Klagenfurt 1982, S. 113 (onb.ac.at).
- ↑ Wilhelm Wadl: Reformation und Gegenreformation in der Propstei Kraig und die Toleranzgemeinde Eggen am Kraigerberg. In: Carinthia I. Klagenfurt 1982, S. 114 ff. (onb.ac.at).
- ↑ Hartmut Brachmaier: Haus-, Hof- und Flurnamen. In: Gemeinde Frauenstein (Hrsg.): 900 Jahre Kraig. Klagenfurt 1991, S. 105,111.
- ↑ Karl Matz: Zur Geschichte der Eisensteinbergbaue Sonntagsberg und Zwein bei St. Veit a. d. Glan in Kärnten. In: Der Karinthin. Klagenfurt 1968, S. 20–21.
- ↑ Der Karinthin. In: ZOBODAT.at. OÖ Landes-Kultur GmbH, abgerufen am 10. Januar 2022.
- ↑ k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten auf Grundlage der Volkszählung vom 31. December 1869. Wien 1872, S. 47.
k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Wien 1882, S. 121.
k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): k. k. Statistische Central-Commission (Hg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder – nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1892, S. 126.
k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Wien 1905, S. 82.
k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Allgemeines Verzeichnis der Ortsgemeinden und Ortschaften Österreichs nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1915, S. 118.
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Bevölkerung nach Ortschaften, Stand 1.1.2020, Statistik Austria.