Eine Zwiebelknopffibel ist eine Gewandnadel der Spätantike und des Frühmittelalters. Die Form entstand aus dem Vorgängertyp der Scharnierarmfibel in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts.
Zwiebelknopffibeln gehörten sowohl zur spätrömischen Soldatentracht wie zur Kleidung spätantiker Beamter. Die Fibel hielt den Mantel zusammen und wurde meist auf der rechten Schulter getragen. Da die Fibelform fast ausschließlich von diesen Personengruppen getragen wurde, war sie auch ein Standesabzeichen.
Zwiebelknopffibeln wurden aus unterschiedlichen Materialien angefertigt. Die meisten Exemplare bestehen aus Messing oder Bronze, davon sind einige vergoldet bzw. mit Niello oder Email verziert. Wenige Exemplare sind aus Silber oder Gold, die unterschiedlichen Materialien sind vermutlich auf Rangunterschiede der Träger zurückzuführen. Eine goldene Zwiebelknopffibel stammt aus dem Grab des fränkischen Königs Childerich I.
Eine weitere wurde im Jahre 1958 auf der Gemarkung Niederemmel der Gemeinde Piesport bei Ausschachtungsarbeiten gefunden. Diese datiert auf das Jahr 315/316 n. Chr. und wurde von den beiden Kaisern Konstantin I. und Licinius anlässlich des 10-jährigen Regierungsantritts an Servandus verliehen.
Literatur
- Heinrich Beck (Hrsg.): Fibel und Fibeltracht. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Berlin 2000, ISBN 3-11-016858-8.
- Ph. Pröttel: Zur Chronologie der Zwiebelknopffibel. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 35, 1988, S. 347–372.
- Heiko Steuer: Zwiebelknopffibel. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 34, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2007, ISBN 978-3-11-018389-4, S. 605–623.
- Heinrich Zabehlicky, Zwiebelknopffibel als Kennzeichen von römischen Soldaten auf spätrömischen Denkmälern. In: W. S. Hanson / L. J. F. Keppie (Hrsg.), Roman frontier studies 1979. Papers presented to the 12th International Congress of Roman Frontier Studies. BAR International Series 71, 3 (Oxford 1980) 1099–1111.
Einzelnachweise
- ↑ Zabehlicky 1980, 1099–1111. – Steuer 2007, 616.
- ↑ www.uni-trier.de.