Édouard-Jean Empain
Baron Édouard-Jean Empain (* 7. Oktober 1937 in Budapest; † 21. Juni 2018 in Pontoise) war ein belgischer Unternehmer und Geschäftsmann. Er war von 1971 bis 1981 Vorstandsvorsitzender der Empain-Schneider-Gruppe. Der Spross einer Familie, die unter Édouard Louis Joseph Empain (1852–1929) Adel und Reichtum erlangte, erreichte besondere Bekanntheit als Opfer einer Entführung.
Empain fusionierte die Familienunternehmungen mit denen des französischen Schneider-Clans. Nach dem Ableben von Charles Schneider 1960 im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Sturzes von seiner Yacht in Saint-Tropez fielen dessen Firmen und Vermögen an dessen Gemahlin, die vormalige Schauspielerin Liliane Constantini, einer Enkelin des französischen Sozialisten Jules Guesde, die durch Rollen in Filmen wie La chèvre aux pieds d'or („Die Geiß mit den goldenen Füßen“) ein breites Publikum mit ihrem Liebreiz berührte. Als Erbin fand sie sich aber mit der Leitung der Firmen überfordert und so kam es 1963 zum Verkauf wesentlicher Anteile an Empain.
Empain war somit Chef des Konglomerates Schneider-Empain, das in rund 150 Firmen 120.000 Mitarbeiter beschäftigte. Zur Gruppe gehörte unter anderem die auf das 18. Jahrhundert zurückgehende Stahlkocherei Creusot-Loire, Framatome, Monopolist für Druckwasserreaktoren in der damals florierenden französischen Atomindustrie, Jeumont-Schneider, ein elektromechanischer Konzern und SPIE, ein Industriedienstleister mit Fokussierung auf elektrotechnische Dienstleistungen.