Ölfördermaximum
Dem Konzept eines Ölfördermaximums (englisch peak oil) liegt die Beobachtung zugrunde, dass die Förderung von Erdöl aus bestimmten Lagerstätten bereits lange vor der endgültigen Erschöpfung der Reserven aufgrund von mehreren Faktoren (u. a. geologisch, energetisch, technologisch und ökonomisch) ein historisches Maximum erreicht und die Produktion danach unumkehrbar abfällt. Das globale Ölfördermaximum ist das zeitliche Maximum der weltweiten Förderrate von Rohöl.
Es geht auf Arbeiten des Geologen Marion King Hubbert ab dem Jahr 1949 zurück. Hubbert prognostizierte im Jahr 1956 das weltweite Maximum der (konventionellen) Ölförderung um das Jahr 2000. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe stellte fest (Stand 2019), dass bei konventionellem Öl bereits 2005 ein Plateau erreicht wurde und seitdem die Förderung stagniere. Das Fördermaximum für unkonventionelle Ölförderung, wie etwa durch Hydraulic Fracturing, wird dagegen Schätzungen zufolge in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts erreicht.
Anfang und Mitte der 2000er Jahre erhielt das Konzept durch eine Reihe von Veröffentlichungen und populärwissenschaftlichen Büchern weltweite Aufmerksamkeit. Der Zeitpunkt und die Höhe des Maximums der gesamten Erdölförderung wurde durch die Einbindung von bislang nichtkonventionellen Vorkommen wie Tiefseevorkommen, Ölsande und Tight Oil, sowie sekundärer und tertiärer Methoden bei konventionellen Lagerstätten zeitlich erheblich verzögert. Die Beobachtung, dass sich die statische Reichweite von Erdöl in den letzten Jahrzehnten kaum verändert hat, führte zur ironischen Beschreibung als Erdölkonstante.