Ölschalter
Ölschalter sind Leistungsschalter, die bei Hochspannungsschaltanlagen im Bereich der elektrischen Energietechnik zum Einsatz kommen. Bei Ölschaltern befindet sich der Schalter in einem mit Öl gefüllten Gefäß, das Öl dient dabei zur Löschung des bei Schaltvorgängen auftretenden sehr heißen Schaltlichtbogens. Die ersten Ölschalter wurden 1895 von dem britischen Unternehmen Ferranti entwickelt.
Anfangs befanden sich der bzw. die Pole in einem mit Öl gefüllten Kessel. Das Öl dient dabei als Isolier- und als Löschmedium, wodurch große Mengen an Öl notwendig waren. In den 1930er Jahren wurde der ölarme Leistungsschalter entwickelt. Dieser ist einpolig ausgeführt, wobei sich jede Phase in einem eigenen Isolierstoffzylinder befindet. Das Öl dient nicht mehr zur Isolation. Er ist konstruktiv so gestaltet, dass beim Schalten das Öl in den Lichtbogen gespritzt wird. Dadurch wird der Lichtbogen durch das Öl nicht nur gekühlt, sondern gleichzeitig ausgeblasen. Leistungsschalter nach diesem Prinzip werden als Strömungsschalter bezeichnet. Verwendung findet dieses Prinzip auch in Hartgas-, Druckluft- und SF6-Leistungsschaltern. Seit den 1970er Jahren wird zunehmend Öl durch Schwefelhexafluorid (SF6) als Löschmedium ersetzt, unter anderem im SF6-Selbstblasschalter.