ß
Das Schriftzeichen ẞ (Großbuchstabe) bzw. ß (Kleinbuchstabe) ist ein Buchstabe des deutschen Alphabets. Er wird als Eszett [ ], scharfes S oder Scharf-S bezeichnet, umgangssprachlich auch als „Doppel-S“ (in diesem Sinn nur vereinzelt in der Schweiz), „Buckel-S“, „Rucksack-S“, „Dreierles-S“ oder manchmal auch missverständlicherweise als „Ringel-S“, dies bezeichnet jedoch üblicherweise eine andere S-Variante.
Das ß dient zur Wiedergabe des stimmlosen s-Lautes . Es ist der einzige Buchstabe des lateinischen Schriftsystems, der heutzutage ausschließlich zur Schreibung deutscher Sprachen und ihrer Dialekte verwendet wird, so in der genormten Rechtschreibung des Standarddeutschen und in einigen Rechtschreibungen des Niederdeutschen, sowie in der Vergangenheit auch in einigen Schreibungen des Sorbischen. Allerdings wird es nicht in der Schweiz und Liechtenstein verwendet. Der offizielle Gebrauch der deutschen Sprache in Belgien, Dänemark (Nordschleswig), und Namibia sowie Italien (Südtirol) orientiert sich bei der Verwendung des ß an den in Deutschland bzw. Österreich geltenden Rechtschreibregeln. Ebenso wird in Luxemburg verfahren.
Historisch gesehen geht das ß in der deutschen Sprache auf eine Ligatur aus dem ſ (langen s) und z zurück. Bedeutsam für die Form des ß in den heutzutage üblichen Antiqua-Schriftarten war jedoch auch eine Ligatur aus langem ſ und rundem s, die bis ins 18. Jahrhundert auch in anderen Sprachen gebräuchlich war.
Das ß dient überdies in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Texten sowie allgemein in Dänemark und Norwegen bis ins 19. Jh. als Abkürzung für die Währung Schilling und „ßo“ steht für das Zählmaß Schock.
Seit dem 29. Juni 2017 ist das große ß – ẞ – Bestandteil der amtlichen deutschen Rechtschreibung. Über seine Aufnahme in das deutsche Alphabet wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts diskutiert.