ʿAbdallāh ibn ʿUmar

Abū ʿAbd ar-Rahmān ʿAbdallāh ibn ʿUmar (arabisch أبو عبد الرحمن عبد الله بن عمر, DMG Abū ʿAbd ar-Raḥmān ʿAbdallāh ibn ʿUmar häufig auch einfach nur Ibn ʿUmar genannt, geb. zwischen 610 und 612, gest. 693 in Mekka) war der älteste Sohn des zweiten Kalifen ʿUmar ibn al-Chattāb und durch seine Schwester Hafsa ein Schwager des Propheten Mohammed. Während des ersten und zweiten Bürgerkriegs (656–661 und 680–692) wurde ihm mehrfach das Kalifenamt angeboten, was er jedoch jedes Mal ablehnte, weil er darauf bestand, dass die Wahl eines Kalifen einmütig vorgenommen und Blutvergießen zwischen Muslimen unbedingt vermieden werden müsste. Mit dieser politischen Haltung gewann er innerhalb der Gemeinschaft der Muslime großen Respekt. In seinen späteren Lebensjahren diente er aufgrund seiner hohen moralischen Ansprüche und seines Festhaltens an „dem ursprünglichen Auftrag“ (al-ʿahd al-auwal) als wichtiges Rollenvorbild. Nach verbreiteter Auffassung wurde Ibn ʿUmar von al-Haddschādsch ibn Yūsuf ermordet. Bei seinem Tod hatte er unter den Muslimen ein ähnlich hohes Ansehen wie sein Vater.

Ibn ʿUmar galt als ein Spezialist für die Riten der Wallfahrt und war auch einer der wichtigsten Überlieferer von Aussprüchen des Propheten Mohammed. Die meisten Überlieferungen über und von ihm werden auf seinen Klienten Nāfiʿ zurückgeführt. In der modernen westlichen Hadith-Forschung ist die Authentizität der in seinem Namen überlieferten Hadithe allerdings umstritten.

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