1,5-Grad-Ziel

1,5-Grad-Ziel (auch 1,5-Grad-Grenze) nennt man das Klimaziel, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt im 20-Jahresmittel auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, gerechnet vom Beginn der Industrialisierung bis zum Jahr 2100. Als vorindustriell wird der Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900 verwendet.

Fast alle Staaten der Erde haben auf der 21. UN-Klimakonferenz 2015 (COP 21) mit dem Übereinkommen von Paris einen Vertrag unterzeichnet, nach dem sie Anstrengungen zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels unternehmen wollen. Gemäß einem Sonderbericht des Weltklimarats IPCC wäre die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles deutlich günstiger, als wenn nur das Zwei-Grad-Ziel erreicht werden könnte. Jedoch reichen die vor 2023 unternommenen Bemühungen die Treibhausgasemissionen zu mindern, nach Einschätzung des Weltklimarates bei weitem nicht aus. Ohne eine sofortige Verstärkung der Maßnahmen könnte die Welt sich im Laufe der nächsten 70 Jahre um rund 3,2 °C erwärmen, mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt.

Die 1,5-Grad-Temperaturschwelle wird laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zwischen 2023 und 2027 wahrscheinlich in mindestens einem Jahr überschritten werden; die internationale Gemeinschaft bewege sich laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) bei vollständiger Umsetzung ihrer derzeitigen, nicht von Vorbedingungen abhängigen Klimaschutzzusagen auf eine gefährliche Erderwärmung um bis zu 2,9 Grad zu. 2023 lag die globale Durchschnittstemperatur 1,45 °C über dem vorindustriellen Mittelwert und nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Schwelle. Erstmals in einer 12-Monats-Periode übertroffen wurde dieser Wert von Februar 2023 bis Januar 2024. In der 12-Monats-Periode von Juni 2023 bis Mai 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur bereits 1,63 °C über dem vorindustriellen Niveau.

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