10 Préludes, op. 23 (Rachmaninow)

Die 10 Préludes op. 23 sind ein zwischen 1901 und 1903 komponierter Klavierzyklus von Sergei Rachmaninow. Er widmete das Werk seinem Lehrer, Cousin und Förderer Alexander Siloti, einem Schüler Franz Liszts.

Mit dem Zyklus führte er die Gattung des Präludiums fort und knüpfte damit an eine Traditionslinie an, die von Johann Sebastian Bachs wohltemperiertem Klavier bis zu Chopins stilbildender Sammlung der Préludes op. 28 reicht.

Rachmaninow differenzierte seinen bereits in früheren Werken – wie den Morceaux de fantaisie – ausgeprägten Personalstil mit dem originellen, vollgriffigen Klaviersatz weiter aus und gestaltete eine um satztechnische, stellenweise polyphone Elemente bereicherte, komplexere Musik. Mit der charakteristischen, melancholisch-pathetischen Klangsprache, den dramatischen Aufschwüngen und dynamischen Steigerungen kann das Werk (neben dem zweiten Zyklus op. 32) als ein Höhepunkt spätromantischer Klaviermusik betrachtet werden.

Vor allem das fünfte, rhythmisch markante Prélude in g-Moll gehört zum Standard- und Zugaberepertoire vieler Pianisten. Wegen ihres hohen manuellen und klanglichen Anspruchs entziehen sich die meisten Stücke dem Zugriff des Amateurs.

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