380-kV-Leitung Rommerskirchen–Bürstadt–Hoheneck

Die 380-kV-Leitung Rommerskirchen–Hoheneck ist eine 341 km lange Drehstrom-Freileitung für 380 kV Spannung, die vom Umspannwerk Rommerskirchen bei Köln zum Umspannwerk Hoheneck bei Stuttgart führt. Sie wurde durch das RWE gebaut und 1957 fertiggestellt. Zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme war sie die erste Hochspannungsleitung in Deutschland, die mit einer Spannung von 380 kV betrieben wurde. Die Einführung einer höheren Übertragungsspannung wurde nötig, nachdem Kapazitäten der Braunkohlekraftwerke im rheinischen Revier großflächig ausgebaut wurden und das vorhandene Netz für die Übertragung größerer Energiemengen nicht mehr ausreichte.

Dem Bau dieser Leitung gingen umfassende Versuche auf einem Testgelände in Mannheim-Rheinau voraus, bei denen Masten, Leiterseile, Transformatoren und Beanspruchungen dieser Betriebsmittel unter Realbedingungen in unterschiedlicher Ausführung eingesetzt wurden. Die Erkenntnisse dieser Versuche führten zum Aufbau des heutigen 380-kV-Netzes, von denen zwischen Rommerskirchen und Hoheneck die erste Fernübertragung auf dieser Spannungsebene stattfand. Ausgehend von dieser Leitung entwickelte zuerst das RWE, ab den 1960er Jahren dann auch andere Netzbetreiber in Deutschland, die landesweite Erschließung der Kraftwerks- und Industriestandorte auf dieser nun europaweit standardisierten Höchstspannung.

Auf dem größten Teil der Strecke ist die Leitung, die sich heute im Besitz des Übertragungsnetzbetreibers Amprion als Nachfolgerin der RWE Transportnetz Strom befindet, nach wie vor in Betrieb und bildet ein wichtiges Rückgrat sowohl im deutschen als auch im europäischen Verbundnetz. Entlang der Leitungsstrecke entstanden seit den 1970er Jahren weitere Umspannwerke.

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