4-Dimethylaminophenol

4-Dimethylaminophenol (4-DMAP) ist ein Antidot (Gegengift) bei einer Vergiftung durch Cyanide, Blausäure, Nitrile und Schwefelwasserstoff. Das Wirkungsprinzip beruht auf der Bildung von Methämoglobin zur Bindung freier Cyanid-Ionen. Als Nebenwirkung kann eine Hämolyse stattfinden.

Strukturformel
Allgemeines
Freiname 4-Dimethyl­amino­phenol
Andere Namen
  • N,N-Dimethyl-p-hydroxy­anilin
  • 4-DMAP (nicht eindeutig)
Summenformel C8H11NO
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 619-60-3
EG-Nummer 210-604-8
ECHA-InfoCard 100.009.642
PubChem 22174
ChemSpider 20816
DrugBank DB13549
Wikidata Q229950
Arzneistoffangaben
ATC-Code

V03AB27

Wirkstoffklasse

Antidot

Eigenschaften
Molare Masse 137,18 g·mol−1
Schmelzpunkt

76–77 °C

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302315319335
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).

Die Verabreichung von 4-DMAP ist nur ein Schritt, um einer Vergiftung durch Cyanid-Ionen entgegenzuwirken. Die Gabe von Natriumthiosulfat oder Hydroxycobalamin ist unumgänglich.

Die Gabe von 4-DMAP ist aufgrund der Wirkweise bei Rauchgasintoxikation kontraindiziert, da immer eine Mischintoxikation mit Kohlenmonoxid vermutet werden muss.

4-DMAP war von 2014 bis 2017 auf dem deutschen Markt wegen einer Produktionsumstellung nicht mehr lieferbar. Es musste daher auf Alternativprodukte zurückgegriffen werden.

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