Rabenkrähe

Die Rabenkrähe (Corvus corone) ist eine Vogelart aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Sie ist eng mit der grau-schwarzen Nebelkrähe (Corvus cornix) verwandt, mit der sie sich auch verpaart. Beide Arten wurden früher als zwei Unterarten oder Morphen derselben Art aufgefasst, die traditionell als Aaskrähe bezeichnet wurde – eine Auffassung, die von einigen Autoren weiterhin vertreten wird. Aufgrund der engen Verwandtschaft beider Schwesterarten, bzw. Unterarten, wird in der folgenden Darstellung das traditionelle Bild der Unterarten verwendet und der Artname „Aaskrähe“ für die gemeinsame Klade verwendet. Die Forschungsdiskussion zur Aufteilung beider Arten wird unten im Abschnitt „Systematik und Taxonomie“ dargestellt.

Rabenkrähe

Rabenkrähe (Corvus corone)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Rabenvögel (Corvidae)
Unterfamilie: Corvinae
Gattung: Raben und Krähen (Corvus)
Art: Rabenkrähe
Wissenschaftlicher Name
Corvus corone
Linnaeus, 1758

Die Aaskrähe gehört mit 45 bis 47 cm Körperlänge zu den größeren Vertretern der Gattung der Raben und Krähen (Corvus). Sie bewohnt das warm- bis kaltgemäßigte Eurasien vom Nordrand des Mittelmeeres bis zum Pazifik und kommt in allen offenen bis halboffenen Lebensräumen mit Baumbestand vor. Die nördlichen Populationen wandern im Winter südwärts. Aaskrähen sind Allesfresser und ernähren sich von Samen, Insekten, Eiern, Fleisch und menschlichen Abfällen. Während Aaskrähen als junge und unverpaarte Tiere vor allem in Schwärmen („Junggesellenschwärmen“) leben, errichten Brutpaare Territorien, die sie aktiv gegen Artgenossen verteidigen. Ihre Nester errichtet die Art für gewöhnlich in der Krone hoher Bäume. Die Brutzeit beginnt im Süden des Verbreitungsgebietes bereits im Februar, im Norden oft erst im April, die Jungvögel fliegen rund 50 Tage nach der Eiablage aus.

Die Aaskrähe wurde 1758 von Carl von Linné als Art aufgestellt. Sie wird traditionell in zwei große Unterartkomplexe aufgeteilt, die sich an der Gefiederfärbung orientieren. Während lange sogar ein eigener Artstatus für die Nebelkrähen-Morphe diskutiert wurde, konnten jüngere DNA-Analysen keine genetische Trennung zwischen Raben- und Nebelkrähen feststellen. Stattdessen zerfällt die Population in eine west- und eine ostpaläarktische Klade, zu der auch die chinesische Halsbandkrähe (Corvus pectoralis) gehört. Die taxonomischen Konsequenzen daraus sind bislang unklar. Die nächsten Verwandten der Aaskrähe sind die Amerikanerkrähe (Corvus brachyrhynchos) und die Sundkrähe (Corvus caurinus) aus Nordamerika, die ihr ökologisch und morphologisch stark ähneln und sich wahrscheinlich im Pliozän von ihr trennten. Die Gesamtpopulation wird auf eine achtstellige Zahl von Individuen geschätzt. Aufgrund dieses großen Bestandes und weil die Art als erfolgreicher Kulturfolger gilt, wird sie von BirdLife International als nicht gefährdet eingestuft.

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