Abitur nach der zwölften Jahrgangsstufe
Das Abitur nach der zwölften Jahrgangsstufe (auch achtjähriges Gymnasium, kurz G8 oder umgangssprachlich Turbo-Abitur, selten auch Gy8) war das Ergebnis einer Schulreform an den Gymnasien in Deutschland. Die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur von dreizehn auf zwölf Jahre war zwischen 2012 und 2015 in fast allen Ländern eingeführt. Die Idee geht zurück auf ökonomische Überlegungen der OECD, der Bertelsmann-Stiftung und anderer Institutionen.
Lediglich in Rheinland-Pfalz blieb es bei einem Modellversuch an 19 Ganztagsschulen, während die reguläre Schulzeit an Gymnasien bis zum Abitur weiterhin zwölf Jahre und acht Monate (genannt Mainzer Studienstufe) dauert. Die Schulen in Sachsen und Thüringen waren von dieser Reform nicht betroffen, da diese schon zuvor in zwölf Jahren zum Abitur führten. Im Jahr 2014 brach Niedersachsen als erstes Land mit der G8-Reform, weitere westdeutsche Länder folgten und kehrten ebenfalls zum Regelabitur nach dreizehn Jahren zurück. Hingegen bleibt G8 bislang in allen ostdeutschen Bundesländern sowie in Baden-Württemberg, Bremen und Hamburg das Regelmodell für Gymnasien.