Abraxas

Mit Abraxas (griechisch Αβραξας) bezeichnete der ägyptische Gnostiker Basilides das Symbol des höchsten Urwesens, aus dem die fünf Urkräfte Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit und Macht hervorgingen. Basilides’ Anhänger verehrten Abraxas als höchsten Gott, der angeblich auch Jesus auf die Welt entsandt hat, den sie zwar nur als Geist, aber dennoch als Sohn des alttestamentlichen Gottes JHWH und Messias betrachteten. Die Schreibweise Abrasax (griechisch Αβρασαξ) findet sich in den Quellen häufiger als das populärere Abraxas.

Das Wort findet sich aber schon vor Basilides, so etwa auf den hellenistischen Zauberpapyri, wo es offenbar einen mächtigen Dämon bezeichnet, oder auch auf altertümlichen Amulettsteinen, wo es offenbar als der wahre Name Gottes steht. Ohne Frage spielte Abraxas bei vielen magischen Praktiken eine wichtige Rolle (siehe Abrakadabra). Der Kult um Abraxas ist bis ins Mittelalter lebendig geblieben und hatte auch in der Renaissance noch viele Anhänger. Auch heute gibt es viele Künstler, die sich vom atavistischen Charakter des Abraxaskultes inspirieren lassen.

Abraxas wird heute aufgrund seiner blasphemischen Deutungsmöglichkeit oft mit satanistischen Strömungen in Verbindung gebracht. Dies ist in Zusammenhang zu sehen mit der Brandmarkung Abraxas’ als zunächst heidnischen Gott und letztlich als Dämon. Im Dictionnaire Infernal wird er als höchster Gott der Basilidier (einer gnostischen Sekte) und als Ketzer bezeichnet – da nach deren Auffassung Jesus Christus lediglich ein von Abraxas auf die Erde gesandter wohlwollender Geist war.

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