Abtauschvariante (Spanische Partie)
Abtauschvariante der Spanischen Partie | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Züge | 1. e2–e4 e7–e5 2. Sg1–f3 Sb8–c6 3. Lf1–b5 a7–a6 4. Lb5xc6 d7xc6 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ECO-Schlüssel | C68–C69 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Benannt nach | Figurenabtausch im 4. Zug | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Älteste Quelle | WM-Wettkampf 1908, Emanuel Lasker – Siegbert Tarrasch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zuerst gespielt | 19. Jahrhundert |
Die Abtauschvariante der Spanischen Partie ist eine Eröffnungsvariante im Schach. Sie entsteht nach den Zügen
1. e2–e4 e7–e5
2. Sg1–f3 Sb8–c6
3. Lf1–b5 a7–a6
4. Lb5xc6 d7xc6
und ist in den ECO-Codes unter C68–C69 klassifiziert.
Die Grundidee von Weiß ist die Bildung einer Bauernmajorität am Königsflügel mit gleichzeitiger Entwertung der schwarzen Majorität am Damenflügel (Doppelbauer auf der c-Linie). Nach dem Abtausch des weißen d-Bauern gegen den schwarzen e-Bauern wäre das reine Bauernendspiel für Weiß meistens gewonnen.
Die Abtauschvariante wurde in erster Linie vom Schaffen zweier Weltmeister geprägt: Emanuel Lasker und Bobby Fischer. Sie war zwar schon im 19. Jahrhundert bekannt, größere Bedeutung erlangte sie jedoch erst nach der Partie Lasker – Tarrasch im WM-Wettkampf 1908, in der Weiß den kleinen Vorteil der besseren Bauernstruktur im Endspiel verwerten konnte. Lasker konnte dadurch aber nicht die allgemeine Meinung ändern, dass das schwarze Läuferpaar eine mehr als ausreichende Kompensation für den Entwicklungsnachteil und die Verschlechterung der Bauernstruktur darstellt. Auch die turnierentscheidende Partie Lasker – Capablanca, St. Petersburg 1914 erregte Aufsehen.
4. … b7xc6 beengt die schwarze Stellung und lässt das schwarze Läuferpaar nicht zur Geltung kommen. Weiteres 5. d2–d4 e5xd4 6. Dd1xd4 bringt eine dominante Stellung für die weiße Dame.
Fischer spielte die Abtauschvariante bei der Schacholympiade 1966 in Havanna dreimal gegen starke Gegner und leitete damit eine Renaissance der Abtauschvariante ein.