Alice Miller

Alice Miller (* 12. Januar 1923 in Piotrków Trybunalski, Polen, als Alicja Englard; † 14. April 2010 in Saint-Rémy-de-Provence, Frankreich) war eine polnisch-schweizerische Autorin und Psychologin.

Sie hat in vielen allgemeinverständlichen Werken ihre Ansichten über die Kind-Eltern-Beziehung dargestellt und die Psychoanalyse kritisiert. Deren Triebtheorie bezeichnete Miller als irrealen Glauben, weil die Triebtheorie Traumata der Kindheit als kindliche Phantasien darstelle und die Realität von Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung leugne. Konsequent trat sie 1988 aus der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung aus. Ihrer Einordnung als Psychoanalytikerin widersprach sie seit Ende der 1980er-Jahre vehement (→ Abkehr von der Psychoanalyse) und bezeichnete sich selbst zuletzt als „Kindheitsforscherin“.

Am bekanntesten wurde ihr erstes Buch Das Drama des begabten Kindes, das 1979 und danach mehrmals mit Ergänzungen und Überarbeitungen erschien. In ihrem Werk setzt sie sich kritisch mit der Psychoanalyse sowie psychotherapeutischen und pädagogischen Paradigmen auseinander.

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