Anti-Balaka
Als Anti-Balaka bezeichnet man bewaffnete Kräfte in der Zentralafrikanischen Republik, die Ende 2013 während des zentralafrikanischen Bürgerkrieges als eine Art „dörfliche Selbstverteidigung“ in Gegnerschaft zu den Kräften aus dem muslimisch dominierten Séléka-Milizenbündnis in Erscheinung getreten sind und größtenteils den christlichen ehemaligen Präsidenten François Bozizé unterstützten. Bereits 2009 hatten sie sich zur Selbstverteidigung gegen Wegelagerer und Banditen im Land organisiert. Die Anti-Balaka bestehen mittlerweile aus 60.000–70.000 Mann, die Hälfte davon sind in der Hauptstadt Bangui aktiv. Sie liefern sich tödliche Auseinandersetzungen mit den Kräften des ehemaligen Séléka-Bündnisses. Die Auseinandersetzungen von Anti-Balaka und Séléka werden im öffentlichen Diskurs in Bezug auf dominierende Religionen gedeutet (Anti-Balaka als christlich, Séléka als muslimisch dominiert).