Architektur in der Deutschen Demokratischen Republik
Architektur in der Deutschen Demokratischen Republik beschreibt Bauvorhaben, Architektur und Stadtplanung in der Deutschen Demokratischen Republik.
Die Architektur auf dem Gebiet der DDR nach 1945 wurde von Ideen der Moderne dominiert, welche aber nur geringe politische Unterstützung fanden. Stattdessen setzte sich bis 1955 der Sozialistische Klassizismus oder Zuckerbäckerstil durch, der die sowjetische Architektur unter Josef Stalin prägte. Die Architektur in den Städten folgte dem Leitbild der Sozialistischen Stadt mit breiten Magistralen, Stadtdominanten und einem zentralen Aufmarschplatz. 1953 initiierte Nikita Chruschtschow Sparmaßnahmen im Bauwesen, die letztendlich auch in der DDR zum Abschied vom Sozialistischen Klassizismus und zur Industrialisierung des Bauens sowie zur Dominanz der Großblockbauweise, später zum Plattenbau führte.
Innerhalb der DDR bedingte der bevorzugte Ausbau Ost-Berlins zur Hauptstadt Rivalitäten mit anderen Städten und Bezirken, die sich bei der Zuteilung von Baumaterialien sowie Planungs- und Personalkapazitäten deutlich benachteiligt fühlten. Zur zentralen Repräsentationsarchitektur gehören in Berlin die Stalinallee (heute: Karl-Marx-Allee) und der Alexanderplatz einschließlich des Berliner Fernsehturms sowie das Universitätshochhaus in Jena.
Eine wichtige Stadtneugründung war Eisenhüttenstadt. Andere Städte wurden wesentlich vergrößert, so vergrößerte sich die Bevölkerungszahl von Neubrandenburg zwischen 1945 und 1990 auf das Sechsfache und jene von Schwedt und Hoyerswerda sogar auf das Zehnfache.