DR-Baureihe 42
Die Dampflokomotiven der Baureihe 42 wurden als Kriegsdampflokomotive KDL 3 für die Deutsche Reichsbahn angeschafft. Ihre Beschaffung unterstand im Gegensatz zu den Beschaffungsprogrammen von Einheitslokomotiven der Vorkriegszeit nicht mehr dem Verkehrsministerium, sondern dem Ministerium für Bewaffnung und Munition. Sie waren für schwere Güterzüge vorgesehen, die mit der leichteren DR-Baureihe 52 (KDL 1) nicht wirtschaftlich befördert werden konnten. Die Anzahl der gebauten Maschinen erreichte bei weitem nicht die der Planungen und blieb weit geringer als die der Baureihe 52. Auch litten Serienbau und Konstruktion unter den Umständen des Zweiten Weltkriegs. Dennoch war sie in der Zeit nach dem Krieg in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas eine wichtige Stütze bei der Beförderung von Güterzügen.
DR-Baureihe 42 BDŽ-Reihe 16 CFL 5501 bis 5521 MÀV 501 PKP Ty3 / Ty43 SŽD ТЛ (TL) | |
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42 2768 im Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen | |
Nummerierung: | Deutschland und Österreich: 42 001…2810 42 5000 andere Länder: siehe Text |
Anzahl: | 1061 gefertigt,
5000 bis 8000 waren geplant, 3000 wurden als Baulos in die Fabriken eingereicht 844–865 (DR) 126 (Polen) 72 (Österreich) 217 (Österreich und Polen) Ins.: 1061 Nach dem Zweiten Weltkrieg: DB: 654–701 DR: 41–49 Österreich: 103 bei Kriegsende, ab 1947 nur noch 67 und 72 neue Lokomotiven Polen: 129 UdSSR: 92 |
Hersteller: | Verschiedene, siehe Text |
Baujahr(e): | 1943–1949 |
Ausmusterung: | DB bis 1962 DR bis 1969 ÖBB bis 1968 weitere siehe Text |
Bauart: | 1’E h2 |
Gattung: | G 56.17 / G 56.18* |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 23 000 mm |
Gesamtradstand: | 9 200 mm |
Dienstmasse: | 96,6 t / 99,6 t* |
Dienstmasse mit Tender: | 155,3 t (mit Tender 2’2’ T30) |
Reibungsmasse: | 85,5 t / 88,8 t* |
Radsatzfahrmasse: | max. 17,6 t / 18,3 t* |
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h |
Indizierte Leistung: | 1325 kW/1776 PS |
Anfahrzugkraft: | ~ 235 kN |
Treibraddurchmesser: | 1400 mm |
Laufraddurchmesser vorn: | 850 mm |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 630 mm |
Kolbenhub: | 660 mm |
Kesselüberdruck: | 16 bar |
Anzahl der Heizrohre: | 143 |
Anzahl der Rauchrohre: | 43 |
Heizrohrlänge: | 4800 mm |
Rostfläche: | 4,70 m² |
Strahlungsheizfläche: | 19,3 m² / 20,9 m²* |
Rohrheizfläche: | 180,24 m² |
Überhitzerfläche: | 75,68 m² / 71,2 m²* |
Verdampfungsheizfläche: | 199,54 m² |
Tender: | 2’2’ T30 bzw. 2’2’ T32 |
Wasservorrat: | 30,0 m³ bzw. 32 m³ |
Brennstoffvorrat: | 10 t Kohle |
Lokbremse: | Einkammerdruckluftbremse der Bauart Knorr |
Zugheizung: | Dampf |
* Lokomotiven 42 (0)001 und (0)002 mit Brotan-Kessel |
Die Deutsche Bundesbahn, die Deutsche Reichsbahn, die Österreichischen Bundesbahnen sowie deren Vorgängerorganisationen der Nachkriegszeit behielten die Stammnummer 42 bei. Die anderen europäischen Bahngesellschaften bezeichneten die Lokomotiven neu.
- In Luxemburg wurden die Nummern 5501 bis 5521 vergeben.
- Ungarische Lokomotiven erhielten die Betriebsnummern 501.001 bis 005.
- In Polen wurde den im Krieg dort verbliebenen Lokomotiven die Bezeichnung Ty3-1 bis 3 zugeordnet. In der Nachkriegszeit übernahm die Polnische Staatsbahn eine vor Kriegsende begonnene Bauserie der KDL 3 als PKP-Reihe Ty43 und übertrug diese Bezeichnung später auch auf die Ty3.
- Die zur Sowjetunion übergegangenen Lokomotiven sollten zur Reihe TL werden, was allerdings nur selten umgesetzt wurde.
- In Bulgarien wurde aus Nachkriegslieferungen der Baureihe 42 die Reihe 16 gebildet.
- Rumänien hatte die beiden 150.1201 und 1202 in Betrieb.