Baccara (Glücksspiel)
Baccara, auch Baccarat oder Bakkarat, ist ein Karten-Glücksspiel.
Die französische Schreibweise Baccara ist im deutschen Sprachraum heute am weitesten verbreitet, die Schreibung Bakkarat ist praktisch verschwunden; im englischen Sprachraum findet man neben Baccara auch Baccarat mit einem stummen „t“ am Ende.
Das Spiel soll häufigen Behauptungen zufolge in Neapel im 16. Jahrhundert erfunden worden sein und der Name seinen Ursprung in einem neapolitanischen Dialekt haben, in dem Baccara Null bedeutet. Möglicherweise leitet sich der Name des Spiels auch von der nahe Lunéville gelegenen Stadt Baccarat ab.
Trotz dieser Aussagen bezüglich des hohen Alters, wie man sie auch oft in Spielbeschreibungen von Kasinos liest, ist Baccara – entsprechend den Forschungen von David Parlett – wahrscheinlich wesentlich jünger und erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden.
Baccara wurde früher in zwei Hauptvarianten in den Spielbanken angeboten: Baccara chemin de fer und Baccara banque. Von diesen beiden Spielweisen existieren noch weitere Variationen, heute ist fast ausschließlich die Variante Punto Banco anzutreffen.
Die Bezeichnung Chemin de fer (franz. „Eisenbahn“) wird vielfach dadurch erklärt, dass der Kartenschlitten bei dieser Spielart gleich einer kleinen Eisenbahn seine Runden zieht. Chemin de fer ist James Bonds Lieblingsspiel und war auch ein beliebter Zeitvertreib des englischen Königs Eduard VII., der als Prince of Wales im Zuge des Tranby Croft oder Royal Baccarat Scandal sogar als Zeuge vor Gericht aussagen musste. Im angelsächsischen Sprachraum wird Chemin de fer auch Chemmy genannt.
Ein dem Baccara ähnliches Spiel und möglicherweise ein Vorläufer ist Macao.