Band-e Kaisar
Der Band-e Kaisar (persisch بند قیصر, ‚Caesars Damm‘), die Brücke des Valerian oder Schadrawan-Brücke (پل شادروان) war ein antikes Brückenwehr, eine Verbindung aus Bogenbrücke und Stauwehr, in Schuschtar (Iran). Das von römischen Arbeitern, die als sassanidische Kriegsgefangene arbeiten mussten, errichtete Bauwerk war das erste seiner Art im Iran; tief im persischen Hinterland gelegen, stellt es zudem die östlichste Römerbrücke und römische Staumauer dar. Die Mehrzweckanlage übte einen tiefen Einfluss auf den iranischen Ingenieurbau aus und trug maßgeblich zur Entwicklung der sassanidischen Wasserbaukunst bei.
Band-e Kaisar | ||
---|---|---|
Überreste des Brückenwehrs | ||
Nutzung | Sassanidische Straße Pasargadae–Ktesiphon | |
Querung von | Karun | |
Ort | Schuschtar, Iran | |
Konstruktion | Stauwehr mit Bogenbrücke | |
Gesamtlänge | Ca. 500 m | |
Anzahl der Öffnungen | 40+ | |
Lichte Weite | 6,6–9 m | |
Pfeilerstärke | 5–6,4 m | |
Durchflussprofil | Ca. 1–1,8 zu 1 | |
Bauzeit | Ca. 260–270 n. Chr. | |
Zustand | Verfallen | |
Erbauer | Römische Ingenieure und Soldaten | |
Schließung | 1885 | |
Lage | ||
Koordinaten | 32° 3′ 13″ N, 48° 50′ 55″ O | |
| ||
Das ungefähr 500 m lange Überfallwehr über den Karun, Irans wasserreichsten Fluss, war das Kernstück des Historischen Bewässerungssystems von Schuschtar (سازههای آبی شوشتر), eines großen Bewässerungskomplexes, auf dem die landwirtschaftliche Produktivität von Schuschtar beruhte, und der 2009 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Auf dem bogenförmigen Überbau führte die wichtige Straße von Pasargadae zur sassanidischen Hauptstadt Ktesiphon entlang. Die in der islamischen Epoche häufig instandgesetzte Brücke blieb bis zum späten 19. Jahrhundert in Betrieb.