Basilius der Große

Basilius von Caesarea (Βασιλεῖος Basileĩos, Aussprache im 4. Jahrhundert: /βasiˈliːos/, * um 330 in Caesarea, Kappadokien; † 1. Januar 379 ebenda) war als Asket, Bischof und Theologe eine der herausragenden Gestalten im spätantiken Christentum. So gehörte er als „Neunicäner“ zu den geistigen Vätern des Glaubensbekenntnisses von Nicäa-Konstantinopel (381), und seine Mönchsregeln sind grundlegend für das orthodoxe Klosterleben, mit großer Ausstrahlung auch auf die Ordensregeln der lateinischen Westkirche.

Aus kappadokischer Oberschichtfamilie stammend, erwarb Basilius eine umfassende Bildung und zog sich zu einem asketischen Leben auf ein Landgut der Familie in Pontus zurück. Seit 365 war Caesarea sein Lebensmittelpunkt: Zunächst stand er als Adjunkt des Bischofs Eusebius in kirchlicher Verantwortung; 370 folgte er ihm im Amt nach. Das karitative Großprojekt der Basilias (eine Kombination aus Krankenhaus, Gästehaus und Kloster) gab Basilius Rückhalt in der Bevölkerung. Kaiser Valens gewährte ihm ungewöhnliche Freiräume, obwohl Basilius dessen homöische Kirchenpolitik ablehnte. Versuche einer Kooperation mit den Bischöfen im lateinischen Westreich scheiterten daran, dass diese sich im Streit um den Bischofsstuhl von Antiochia auf den Altnicäner Paulinus festgelegt hatten, dessen Konkurrent Meletius aber kirchenpolitisch zu den engen Partnern des Basilius zählte.

Basilius war schon bald nach seinem Tod als Basilius der Große bekannt. Er, sein Bruder Gregor von Nyssa und ihr gemeinsamer Freund Gregor von Nazianz werden als „die drei kappadokischen Kirchenväter“ bezeichnet. Zusammen mit Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomos wird Basilius in der Orthodoxie seit etwa 1100 als einer der heiligen drei Hierarchen verehrt. Papst Pius V. erklärte ihn 1568 zum Kirchenlehrer der Römisch-katholischen Kirche.

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