Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter

Der Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter (französisch: Rapport sur la restitution du patrimoine culturel africain) an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron ist ein Bericht des senegalesischen Schriftstellers und Wirtschaftswissenschaftlers Felwine Sarr sowie der französischen Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy über den Kontext und die Modalitäten der Restitution von afrikanischem Kulturerbe aus den öffentlichen Museen und Sammlungen in Frankreich. Dieser Bericht wurde im französischen Original im November 2018 sowie sechs Monate später in gekürzter und überarbeiteter Fassung auf Deutsch veröffentlicht und löste seither zahlreiche Stellungnahmen in der entsprechenden internationalen Diskussion aus.

Nach einer „Grundsatzrede“ Macrons im November 2017 zur Politik Frankreichs in Bezug auf Subsahara-Afrika an der Universität von Ouagadougou, Burkina Faso, beauftragte der französische Präsident die beiden Wissenschaftler, die Voraussetzungen, den Sachstand sowie einen Plan für die anschließenden Schritte für eine solche Restitution auszuarbeiten. Seine Motivation zu einer grundlegenden Neuorientierung der Afrikapolitik Frankreichs drückte er mit folgenden Worten aus:

„Ich gehöre einer Generation von Franzosen an, für die die Verbrechen der europäischen Kolonialisierung unbestreitbar und Teil unserer Geschichte sind.“

Emmanuel Macron

Zum ersten Mal anerkannten damit ein französischer Präsident und seine Regierung ein moralisches Recht auf Restitution von Kulturgütern, die bisher aufgrund entsprechender Gesetze als unveräußerbares Eigentum des französischen Staates gelten. Einerseits kündigte Macron bzw. der Bericht damit entsprechende Maßnahmen für die staatlichen Sammlungen in Frankreich an, und andererseits erwuchsen daraus konkrete Erwartungen afrikanischer Länder auf die Restitution ihres Kulturerbes.

Im Jahr 2020 wurden Bénédicte Savoy und Felwine Sarr mit dem dritten Platz in der jährlichen Rangliste der „einflussreichsten Personen der internationalen Kunstwelt“ der Zeitschrift ArtReview ausgezeichnet, und das Time Magazine zählte sie zu den „100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2021“.

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