Burkina Faso

Burkina Faso (deutsche Aussprache: [bʊɐ̯ˌkʰiːnaˈfaːzo]), übersetzt Land des aufrichtigen Menschen, ist ein westafrikanischer Binnenstaat, der südlich des Nigerbogens liegt und an Mali, Niger, Benin, Togo, Ghana und die Elfenbeinküste grenzt. Seine Unabhängigkeit erlangte das Land am 5. August 1960. Bis zum 4. August 1984 wurde der Name Republik Obervolta (französisch République de Haute-Volta), den es in seiner Zeit als französische Kolonie erhielt, verwendet. Der panafrikanistisch-sozialistisch orientierte Präsident Thomas Sankara, der nach einer Phase politischer Instabilität 1983 durch einen Staatsstreich die Macht erlangt hatte, ließ das Land umbenennen.

Burkina Faso
Flagge Wappen
Wahlspruch: «Unité, Progrès, Justice»
(französisch, „Einheit, Fortschritt, Gerechtigkeit“)
Amtssprache Französisch
Hauptstadt Ouagadougou
Staats- und Regierungsform präsidentielle Republik (de jure)
Militärdiktatur (de facto)
Staatsoberhaupt Präsident
Ibrahim Traoré
Regierungschef Premierminister
Apollinaire de Tambèla
Parlament(e) Nationalversammlung
Fläche 267.950 km²
Einwohnerzahl 23.390.077 (Stand 26. September 2023)
Bevölkerungsdichte 85 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 2,55 % (Schätzung für das Jahr 2021)
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2022
  • 19 Milliarden USD (125.)
  • 58 Milliarden USD (113.)
  • 832 USD (179.)
  • 2.549 USD (177.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,449 (184.) (2021)
Währung CFA-Franc BCEAO (XOF)
Unabhängigkeit 5. August 1960
(von Frankreich)
National­hymne Ditanyè
Nationalfeiertag 11. Dezember
Zeitzone UTC±0
Kfz-Kennzeichen BF
ISO 3166 BF, BFA, 854
Internet-TLD .bf
Telefonvorwahl +226
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Administrative und kulturelle Hauptstadt des rund 20,1 Millionen Einwohner zählenden Landes ist die zentral gelegene Millionenstadt Ouagadougou. Der vorwiegend flache Binnenstaat mit Anteilen an der Großlandschaft des Sudan und der Sahelzone ist durch tropisches Klima und verschiedenartige Savannenlandschaften geprägt. Etwa die Hälfte der Burkiner (Burkinabe) zählt zur politisch dominierenden Ethnie der Mossi, die bis zur Kolonisierung durch Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts in mehreren streng hierarchisch organisierten Reichen lebten. In Burkina Faso werden etwa 60 einheimische Sprachen gesprochen. Der Islam ist neben den traditionellen Glaubensvorstellungen die meistpraktizierte Religion. Burkina Faso gehört seit langem zu den ärmsten Ländern der Welt, zeichnete sich aber nach der Revolution über längere Zeit durch eine gewisse Stabilität und das friedliche Miteinander der in der Bevölkerung vertretenen Ethnien aus. Regelmäßig wiederkehrende Dürreperioden sorgen oft für große Not der hauptsächlich als Bauern lebenden Bevölkerung.

Nach einem Putsch gegen die amtierende Regierung unter dem gewählten Präsidenten Roch Marc Kaboré am 24. Januar 2022 übernahm das Militär unter Leitung von Paul-Henri Sandaogo Damiba die Macht in Burkina Faso. Am 30. September 2022 wurde Damiba seinerseits von rivalisierenden Militärs unter Hauptmann Ibrahim Traoré gestürzt, die mit Russland sympathisieren. Teile des Landes stehen unter Kontrolle von Dschihadisten, die den Terrororganisationen Islamischer Staat oder al-Qaida angehören.

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