Biotit
Biotit oder Dunkelglimmer (Magnesiumeisenglimmer) ist ein verbreitetes Schichtsilikat. Es gilt seit 1999 nach dem Beschluss der International Mineralogical Association (IMA) nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern als Mischkristall der Annit-Phlogopit-Mischreihe. Biotit gehört mit dem „Hellglimmer“ Muskovit zu den häufigsten Glimmerarten und ist namensgebend für die Biotitreihe der Glimmergruppe.
Biotit | |
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Dünntafeliges Biotit-Aggregat aus Ochtendung in der Eifel (Bildgröße: 2,5 mm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
BIOTITE (INCI) |
Chemische Formel | K(Mg,Fe2+,Mn2+)3[(OH,F)2|(Al,Fe3+,Ti3+)Si3O10] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
ehemals Silikate und Germanate – Schichtsilikate (Phyllosilikate) |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/E.05b 9.EC.20 71.02.02b.02 |
Ähnliche Minerale | Phlogopit |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin (pseudohexagonal) |
Kristallklasse; Symbol | monoklin-prismatisch; 2/m |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 2 bis 3 |
Dichte (g/cm3) | 2,7 bis 3,3 |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Bruch; Tenazität | blättrig |
Farbe | schwarz, dunkelbraun, grünlichschwarz |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Glanz | Glasglanz bis Perlmuttglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,565 bis 1,625 nβ = 1,605 bis 1,675 nγ = 1,605 bis 1,675 |
Doppelbrechung | δ = 0,04 bis 0,05 |
Optischer Charakter | zweiachsig negativ |
Achsenwinkel | 2V = 0° bis 25° |
Pleochroismus | gelb-braun-rotbraun nur wenn durchsichtig |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | lässt sich schwer zu schwarzem magnetischem Glas schmelzen, löslich in konzentrierter H2SO4 (es entsteht ein SiO2-Skelett) |
Besondere Merkmale | Gilt seit 1999 nicht mehr als eigenständiges Mineral |
Das Mineral kristallisiert blättchenförmig im monoklinen Kristallsystem mit der allgemeinen Formel K(Mg,Fe2+,Mn2+)3[(OH,F)2|(Al,Fe3+,Ti3+)Si3O10]. Es entwickelt durchscheinende bis undurchsichtige, sehr biegsame und teilweise pseudohexagonale Kristalle mit metallischem Perlmuttglanz, die sich in feinste Plättchen spalten lassen.
Benannt wurde es nach dem französischen Physiker Jean-Baptiste Biot (1774–1862), der als Erster die optische Verschiedenheit der Glimmer erkannte.