Blücher (Schiff, 1878)
Die Blücher war eine Gedeckte Korvette der Bismarck-Klasse, die Ende der 1870er Jahre für die Kaiserliche Marine gebaut wurde. Sie war nach dem königlich preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher benannt. Sie war das zweite Schiff der Klasse, zu der fünf weitere Schiffe gehörten.
Die Blücher und Torpedoboote im Seegang, Lithographie von Willy Stöwer (1894) | ||||||||||||||||||||
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Die Korvetten der Bismarck-Klasse wurden Anfang der 1870er Jahre im Rahmen eines großen Marinebauprogramms bestellt. Sie sollten als Flottenaufklärer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in überseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun. Die Kiellegung der Blücher war im März 1876, im September 1877 fand der Stapellauf statt und Ende 1878 folgte die Indienststellung. Als Hauptbewaffnung verfügte das Schiff zunächst über eine Batterie von sechzehn 15-cm-Ringkanonen und dazu über ein vollständiges Segelrigg, um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Übersee zu ergänzen.
Im Gegensatz zu ihren Schwesterschiffen wurde die Blücher kurz nach Inbetriebnahme jedoch in ein Torpedoschulschiff umgewandelt und weitgehend umgebaut, um mit dieser neu entwickelten Waffe mit eigenem Antrieb und Sprengladung zu experimentieren, Besatzungen auszubilden und eine deutsche Torpedodoktrin zu entwickeln.
Das Schiff war in dieser Funktion während ihrer gesamten aktiven Dienstzeit tätig. Sie war zunächst in Kiel unter dem Kommando von Alfred Tirpitz stationiert. In den 1880er und frühen 1900er Jahren erhielten die meisten Offiziere und Besatzungsmitglieder der deutschen Flotte ihre Torpedoausbildung an Bord des Schiffes. 1907 ereignete sich auf der Blücher eine Kesselexplosion, die das Schiff schwer beschädigte und sechzehn Männer tötete. Ihr Zustand wurde danach als zu schlecht für eine Reparatur eingeschätzt und das Schiff an eine niederländische Firma verkauft, die sie als Kohlenlager benutzte. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.