Blockkennzeichen
Als Blockkennzeichen (Abk. BK, teils auch Teilblockkennzeichen/Tbk, ETCS-Blockkennzeichen oder (früher) auch LZB-Blockkennzeichen/LBK) werden im Bahnbetrieb in Deutschland Orientierungszeichen bezeichnet, die an Blockstellen aufgestellt werden, die nicht durch den Standort eines Hauptsignals bzw. einer ETCS-Halttafel gekennzeichnet sind. Diese Blockstellen können damit nur von anzeigegeführten Zügen, die mit linienförmiger Zugbeeinflussung oder ETCS Level 2 fahren, genutzt werden.
Sie dienen dazu, einem Triebfahrzeugführer die Stelle anzuzeigen, an der bei einem kommandierten Halt an einer derartigen Blockstelle zu halten ist und ihm die Bezeichnung dieser Blockstelle mitzuteilen. Die Bezeichnung wird benötigt, wenn eine Verständigung zwischen Triebfahrzeugführer und Fahrdienstleiter erfolgen muss, beispielsweise eine Standortmeldung beim Erteilen eines Befehls.
Das Blockkennzeichen wird im Signalbuch (Richtlinie 301) als Orientierungszeichen geführt und ist damit kein Signal im Sinne der Eisenbahn-Signalordnung. Es gilt nur für anzeigegeführte Züge und ist für signalgeführte Züge nicht zu beachten. Es ist ferner nicht mit dem Blocksignal für signalgeführte Züge zu verwechseln.
Das Blockkennzeichen übernimmt in Deutschland die Funktion eines Location Markers für ETCS. Im Gegensatz zur ETCS-Halttafel gebietet es dabei für Züge, die in der ETCS-Rückfallebene (Betriebsart Staff Responsible) fahren, keinen Halt.
Mittels kontinuierlicher Zugbeeinflussung können kleinere Blockabstände („Teilblock“, Hochleistungsblock) als mit ortsfester Signalisierung („Ganzblock“) realisiert werden. Während die Grenzen von Teilblöckabschnitten dabei mit Blockkennzeichen gekennzeichnet sind, werden Hauptsignale zumeist nur vor Zugmeldestellen aufgestellt.
Durch Blockkennzeichen können konventionelle Zugfolgeabschnitte mittels Hochleistungsblock in mehrere kurze Teilblockabschnitte unterteilt werden. Damit können Zugfolgezeiten verkürzt und die Leistungsfähigkeit erhöht werden. Blockkennzeichen wurden vor allen Dingen auf Neubaustrecken des Hochgeschwindigkeitsverkehrs sowie einzelnen hochbelasteten Strecken wie der Rheintalbahn und der S-Bahn-Stammstrecke München aufgestellt.