Brücke über die Straße von Messina
Die geplante Brücke über die Straße von Messina (italienisch Ponte sullo Stretto di Messina) soll die Straße von Messina überqueren und die Insel Sizilien mit der Italienischen Halbinsel verbinden. Dies bedeutet unter anderem eine unterbrechungsfreie Verbindung zwischen dem Festland und der Insel über die Europastraße E 45 und die Eisenbahnachse Berlin–Palermo. Für die Koordinierung von Bau und Betrieb der Brücke wurde 1981 das staatliche Unternehmen Stretto di Messina S.p.A. gegründet, zwischenzeitlich liquidiert und 2023 wiederbelebt.
Ponte sullo Stretto di Messina | ||
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Schnittzeichnung der geplanten Brücke | ||
Überführt | E 45, Eisenbahnachse Berlin–Palermo | |
Unterführt | Straße von Messina | |
Ort | Villa San Giovanni, Kalabrien Ganzirri, Sizilien | |
Konstruktion | Hängebrücke | |
Gesamtlänge | 3,7 km | |
Breite | 60,4 m | |
Pfeilerachsabstand | 3,3 km | |
Pfeilhöhe | 382,60 m | |
Lichte Höhe | 65 m | |
Zustand | Baugenehmigung erteilt; Baubeginn für Juli 2025 geplant | |
Lage | ||
Koordinaten | 38° 14′ 57″ N, 15° 37′ 56″ O | |
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Der Bau einer solchen Brücke wurde im 20. Jahrhundert mehrmals diskutiert. Das jüngste Vorprojekt stammte aus dem Jahr 2003; seine Ausführung wurde im März 2013 gestoppt, nachdem bereits im November 2012 dessen Generalunternehmer zurückgetreten war.
Im Januar 2023 kündigte die Regierung von Giorgia Meloni eine Fortführung des Projekts an. Baubeginn solle 2024 sein. Im April 2023 wurde das Projekt per Gesetzesdekret (decreto-legge) vom Ministerrat genehmigt und im Mai von beiden Kammern des Parlamentes verabschiedet, womit das Projekt rechtskräftig genehmigt ist. Voraussichtlicher Baubeginn ist nun Juli 2025.
Die Hängebrücke soll 3666 Meter lang und 60 Meter breit werden und an zwei je 399 Meter hohen Brückenpfeilern hängen. Die Mittelspannweite soll 3300 Meter betragen, womit sie die längste Hängebrücke der Welt wäre. Außerdem soll sie Erdbeben der Stärke von 7,5 auf der Richterskala und Winden bis 270 km/h standhalten. Die Fahrbahn soll eine zweigleisige Bahnstrecke und sechs Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr tragen.
Über die Brücke sollen täglich bis zu 60.000 Autos und 200 Züge fahren können. Die Kosten werden auf 13,5 Milliarden Euro (2023) geschätzt. Zum Anschluss der Brücke an das Straßen- und Eisenbahnnetz sind auf sizilianischer Seite weitere 15 Milliarden und auf kalabrischer Seite 12,8 Milliarden Euro an Kosten angesetzt. Für die Anbindung an das Hochgeschwindigkeitsnetz der italienischen Eisenbahn in Salerno wären weitere 25 Milliarden Euro erforderlich.