Brand von Washington
Der Brand von Washington fand im August 1814 während des Britisch-Amerikanischen Kriegs statt. Britische Truppen besetzten Washington, D.C. und steckten viele öffentliche Gebäude in Brand. Die Einrichtungen der US-Regierung samt dem Weißen Haus wurden zum Großteil zerstört. Straffer Disziplin und einer Order der britischen Befehlshaber, nur öffentliche Gebäude in Brand zu stecken, ist es zu verdanken, dass die Gebäude der Zivilbevölkerung verschont blieben. Historikern zufolge war der Angriff eine Vergeltungsmaßnahme für die Plünderung Yorks in Oberkanada (heute Toronto) seitens der Amerikaner nach der Schlacht von York im Jahre 1813 sowie für die Niederbrennung der Parlamentsgebäude von Oberkanada.
Kriegsschauplatz St. Lawrence/Lake Champlain
1. Sacket’s Harbor – 1. Lacolle Mills – Ontariosee – Ogdensburg – New York – 2. Sacket’s Harbor – Châteauguay – Chrysler’s Farm – 2. Lacolle Mills – Fort Oswego – Big Sandy Creek – Plattsburgh
Niagara-Kriegsschauplatz
Queenston Heights – Frenchman’s Creek – George – Stoney Creek – Beaver Dams – Black Rock – Fort Niagara – Buffalo – 1. Fort Erie – Chippewa – Lundy’s Lane – 2. Fort Erie – Cook’s Mill
Detroit-Kriegsschauplatz
Tippecanoe – Fort Mackinac – Dearborn – Detroit – Fort Harrison – Fort Wayne – Wild Cat Creek – Mississinewa – Frenchtown – Fort Meigs – Fort Stephenson – Eriesee – Thames River – Longwoods – Prarie du Chien – Rock Island Rapids – Mackinac Island – Malcom’s Mills
Chesapeake-Kriegsschauplatz
Craney Island – St. Michaels – Chesapeake – Bladensburg – Washington – Caulk’s Field – North Point – Baltimore
Südlicher Kriegsschauplatz
Creek – 1. Fort Bowyer – Fayal – Pensacola – Borgnesee – New Orleans – Fort St. Philip – Fort Peter – 2. Fort Bowyer
Den Befehlshabern der britischen Armee zufolge wurde Washington „aufgrund der weitreichenden politischen Auswirkungen“ als Angriffsziel gewählt. Generalgouverneur von Kanada Sir George Prevost rief die Admiräle in Bermuda schriftlich zu einer Vergeltungsaktion für die amerikanische Plünderung Yorks auf sowie erbat ihre Erlaubnis und Unterstützung, indem sie Marineeinheiten zur Verfügung stellen sollten. Zur damaligen Zeit wurde es als Verstoß gegen das Kriegsrecht angesehen, nichtmilitärische Einrichtungen niederzubrennen. Die Amerikaner hatten indessen nicht nur das Parlament niedergebrannt, sondern auch private Häuser und Lagerhäuser geplündert und niedergebrannt. Ein weiterer Beleg dafür, dass es sich um eine Vergeltungsmaßnahme handelte, ist die Tatsache, dass die britischen Truppen nach der begrenzten Niederbrennung einiger öffentlicher Einrichtungen wieder abzogen. Sie versuchten weder ein Territorium zu besetzen, noch eine militärische Einrichtung anzugreifen.
Das Weiße Haus erlitt durch den Brand einen erheblichen Schaden. Lediglich die äußeren Wände überstanden das Feuer. Durch das Feuer waren diese jedoch stark geschwächt. Auch waren sie infolge des Feuers der Witterung ausgesetzt. Bis auf Teile der südlichen Wand mussten daher alle übriggebliebenen Mauern abgerissen und wieder neu aufgebaut werden. Einer Legende zufolge wurde zur Kaschierung der Brandschäden weiße Farbe benutzt, wodurch das Weiße Haus seinen Namen erhalten habe. Die Legende ist jedoch falsch, da das Gebäude bereits bei seiner Errichtung im Jahre 1798 weiß gestrichen wurde. Von den vielen Gegenständen, die während der britischen Besetzung aus dem Weißen Haus geplündert wurden, konnten nur zwei wieder zurückerlangt werden. Ein Gemälde George Washingtons wurde von der damaligen First Lady Dolley Madison gerettet und eine Schmuckschatulle wurde Präsident Franklin Delano Roosevelt 1939 von einem alten Mann zurückgegeben, der angab, sein Großvater habe die Schatulle aus Washington mitgebracht.