Buckower Elegien

Buckower Elegien ist ein Gedichtzyklus des deutschen Dichters und Dramatikers Bertolt Brecht. Er schrieb die Gedichte des Zyklus überwiegend im Juli und August 1953 in seinem Wohnsitz in Buckow am Schermützelsee in der Märkischen Schweiz (Brecht-Weigel-Haus). Sie gelten als seine persönliche künstlerische Reaktion auf die Ereignisse des 17. Juni 1953. Brecht war der Auffassung, dass die Demonstrationen des 17. Juni von "Gestalten der Nazizeit" und "deklassierten Jugendlichen" aus dem Westen unterwandert gewesen seien und die Arbeiterklasse vom "Klassenfeind" aufgehetzt worden sei. Noch am 17. Juni 1953 begrüßte er in einem Brief an Walter Ulbricht die Maßnahmen der DDR-Führung und das militärische Eingreifen der Sowjetstreitkräfte, mahnte allerdings die SED - Verantwortlichen auch zu einer "große[n] Aussprache mit den Massen".

In dem Gedichtzyklus verarbeitete Brecht auch die Privilegien, die er gegenüber den arbeitenden Menschen in der DDR genoss und beschäftigte sich darüber hinaus mit persönlichen Themen (die Liebe in Der Rauch, das Altern in Tannen). Die Gedichte bieten eine sehr persönliche Sicht Brechts auf die politischen Verhältnisse in der DDR (preußische Traditionen in Gewohnheiten, Nazivergangenheit in Vor acht Jahren), aber auch eine Auseinandersetzung mit allgemeinen philosophischen Fragen (in Beim Lesen des Horaz).

Im November 1953 erschienen einzelne Gedichte des Zyklus in der Zeitschrift Sinn und Form (Nr. 6/1953), gleichzeitig erhielt sein Verleger Peter Suhrkamp einige Gedichte unter dem Titel Buckowlische Elegien (ein Wortspiel mit Bukolische Dichtung). 1954 nahm Brecht geringfügige Korrekturen am Text vor und fügte das Motto des Zyklus hinzu: Ginge da ein Wind .... Alle Gedichte, die man heute der Sammlung zurechnet, wurden erstmals 1964 zusammen publiziert.

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