Caesarea (Mossad-Sondereinheit)
Caesarea war der Name einer Sondereinheit des israelischen Geheimdienstes Mossad, die mit der extralegalen Hinrichtung der Geiselnehmer und Hintermänner des Münchner Olympia-Attentat im Jahr 1972 beauftragt war. Caesarea gelang es, mehr als 20 so genannte Zielpersonen (mutmaßliche Verantwortliche für das Attentat) zu töten, wobei umstritten ist, inwieweit es sich dabei tatsächlich um Verantwortliche für das Olympia-Attentat handelte. Erster Kommandeur der Spezialeinheit Caesarea war der spätere Ministerpräsident und höchstdekorierte Soldat der IDF Ehud Barak. Caesarea hat mutmaßlich noch in den 1990er Jahren Exekutionen durchgeführt und stellte diese offiziell erst 1994 mit der Unterzeichnung des ersten Oslo-Abkommens ein.
Bei den Aktionen kamen auch Unschuldige zu Tode. So wurde am 21. Juli 1973 der völlig unbeteiligte Ahmed Bouchiki in Lillehammer ermordet, weil man ihn mit dem gesuchten Ali Hassan Salameh verwechselt hatte. Bei der späteren Liquidierung von Salameh durch eine Autobombe in Beirut wurden vier seiner Leibwächter und vier unbeteiligte Passanten getötet. Ob von den drei Attentätern, die die missglückte Befreiungsaktion der deutschen Polizei während des Olympia-Attentats überlebten und kurz nach ihrer Festnahme durch die Entführung des Lufthansa-Fluges 615 freigepresst wurden, einer von Caesarea liquidiert wurde, ist unklar.
Die von Caesarea durchgeführten Operationen wurden öffentlich auch unter den nicht vom Mossad vergebenen Namen „Operation Wrath of God“ (hebräisch מבצע זעם האל Mivtza Za'am Ha'el – Zorn Gottes) bzw. „Operation Bayonet“ (Bajonett) diskutiert. Die Sondereinheit Caesarea wurde später als Abteilung Kidon reorganisiert.