Chagos-Archipel
Der Chagos-Archipel (deutsch seltener Tschagos-Archipel) ist eine Inselgruppe im Indischen Ozean. Er ist unter dem politischen Namen Chagos Archipelago ein Britisches Überseegebiet, der letzte noch verbliebene Teil des Britischen Territoriums im Indischen Ozean, und dient den Vereinigten Staaten als Marine- sowie Luftwaffenstützpunkt. Der Internationale Gerichtshof erklärte 2019 die Besatzung der Inselgruppe durch das Vereinigte Königreich und die USA als rechtswidrig und als ein Relikt des Kolonialismus. Im Jahr 2021 bestätigte der Internationale Seegerichtshof die Souveränität von Mauritius über den Chagos-Archipel und kritisierte dessen illegale Besatzung durch Großbritannien und die USA. Die einheimische Bevölkerung des Archipels wurde in den 1970er Jahren im Rahmen einer von den USA als „Säuberung“ und „Desinfizierung“ bezeichneten Aktion gewaltsam von der Inselgruppe vertrieben, bei der als Drohmaßnahme unter anderem Tausende der Haustiere einheimischer Zivilisten vergast wurden. Das Vereinigte Königreich und die USA leugnen indes jegliche Rechtswidrigkeit ihrer Besatzung und der gewaltsamen Vertreibung der Chagossianer und verweigern sich der Beschlüsse internationaler Gerichte und UN-Resolutionen.
Chagos-Archipel | ||
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Karte des Chagos-Archipels Braune Flächen sind trockenes Land | ||
Gewässer | Indischer Ozean | |
Geographische Lage | 6° 17′ S, 72° 5′ O | |
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Anzahl der Inseln | 7 Atolle | |
Hauptinsel | Diego Garcia | |
Gesamte Landfläche | 63,17 km² | |
Einwohner | 3500 |