Chilcotin-Krieg

Der Chilcotin-Krieg bezeichnet eine Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern der Tsilhqot'in (Chilcotin) in British Columbia und Weißen im Jahr 1864. Sie wurde durch den Bau einer Straße ausgelöst, die den Weg zu den Goldfeldern im Norden der Provinz und in den Nordwest-Territorien verkürzen sollte. Der Krieg kostete mindestens 25 Männer das Leben. Der bekannteste Anführer/Häuptling war hierbei Lhatŝ'aŝʔin („Wir kennen seinen Namen nicht“ bzw. „Niemand kennt ihn“, in historischen Dokumenten Klatsassin genannt). Der Name könnte ein Verweis darauf sein, dass „Lhatŝ'aŝʔin (Klatsassin)“ für die Tsilhqot'in (Chilcotin) zudem ein mächtiger Schamane (Medizinmann) („Heiliger Mann“) war, der neben dem Prestige des Anführers (Häuptlings) auch über große spirituelle und geistige Kraft und Macht verfügte. Viele Athabasken – wie die Tsilhqot'in (Chilcotin) – waren überzeugt, dass Häuptlinge zugleich meist über besondere spirituelle/geistige Kraft verfügten bzw. verfügen mussten, um die ihnen anvertraute verantwortliche Stellung gewissenhaft und gut für die Stammesmitglieder ausfüllen zu können. Jedoch wurde diesen Personen bei Ausbleiben von Jagd- und Kriegserfolgen, Seuchen, unerklärlichen Toden, ihre „Doppelfunktion“ als Anführer und „Schamane/Heiler“ oft zum Verhängnis und sie wurden nun als „Hexer“ und „Zauberer“ bezeichnet (und mussten die Gemeinschaft verlassen bzw. wurden sogar getötet).

Am 26. Oktober 1864 ließ Richter Matthew Baillie Begbie die fünf erst 1993 als Kriegsgefangene anerkannten Tsilhqot'in – Telloot, Klatsassin, Tah-pitt, Piele und Chessus –, die während der Verhandlungen inhaftiert worden waren, öffentlich hinrichten. Zwei weitere Indianer, Ahan [Kwutan] und Lutas, wurden am 18. Juli 1865 hingerichtet. Erst 1993 wurden sie als Kriegsgegner anerkannt.

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