Chilenischer Unabhängigkeitskrieg
Der Chilenische Unabhängigkeitskrieg war ein bewaffneter Konflikt zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwischen chilenischen Unabhängigkeitsbefürwortern einerseits und den spanischen Kolonialherren und chilenischen Royalisten andererseits. Der Krieg war ein Teil der südamerikanischen Unabhängigkeitskriege und endete mit der Unabhängigkeit Chiles von Spanien.
Der Konflikt begann im September 1810 mit der Bildung einer der spanischen Monarchie gegenüber loyalen Junta als Übergangsregierung, die mit dem von Napoleon Bonaparte eingesetzten neuen König von Spanien, Joseph Bonaparte, nicht einverstanden war und die Rückkehr Ferdinands VII. auf den spanischen Thron erwartete. Dies begünstigte jedoch auch die patriotisch und extremistisch eingestellten Politiker, die große Reformen und weitgehende Unabhängigkeit forderten sowie mit der Zeit auch militärische Mittel einsetzten, womit sich der Konflikt als Unabhängigkeitsbewegung auf das ganze Land ausweitete – und dabei die Meinung in der Bevölkerung spaltete.
Nach einer ersten Phase der liberalen Reformen, Wahlen zu einem Kongress und bereits einiger, wenn auch königstreuer, Revolten von 1810 bis 1814, bekannt als Patria Vieja (Altes Vaterland), errangen zunächst die Spanier – mit restaurierter Monarchie unter Ferdinand VII. – in der Reconquista (Rückeroberung) zwischen 1814 und 1817 wieder die Macht zurück, bevor die chilenischen Unabhängigkeitsführer, mit argentinischer Hilfe, ab 1817 in der Patria Nueva (Neues Vaterland) Chile bis 1821 bzw. 1826 endgültig befreien konnten, jedoch noch lange innere Konflikte auszufechten hatten.