Choljambus

Der Choljambus (auch: Hinkjambus, von griechisch: cholos = lahm + Jambus; auch Skazon, auch Hipponakteus nach dem griechischen Dichter Hipponax, der den Vers angeblich für seine Spottgedichte erfunden hat) als Versmaß ist ein antiker jambischer Trimeter, bei dem der letzte, sechste Versfuß durch einen Trochäus oder einen Spondeus ersetzt wird:

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Die Zäsur liegt meist hinter der fünften Silbe, kann aber auch hinter der siebten Silbe liegen. Die Senkung zu Versbeginn ist gelegentlich mit zwei kurzen Silben besetzt (statt des Jambus steht ein Anapäst).

Die Wirkung des Verses auf den Hörer ist eher disharmonisch. Wilhelm Hertzberg merkt an, der Choljambus erhalte „durch die Gewalt, mit der er den gleichmäßigen Wortfall da, wo er grade am meisten gefühlt und am reinsten verlangt wird, vernichtet und gewissermaßen verhöhnt, eine ironische Kraft, wie sie keinem anderen Metrum innewohnt.“ Ähnlich Jakob Minor, der die „drastische Wirkung“ des Verses so begründet: „Während man erwartet, im steigenden Rhythmus fortzufahren, schlägt der Vers kurz vor dem Schluss, also gerade an der Stelle, wo sich sonst der intentionierte Rhythmus am reinsten herstellt, in den entgegengesetzten um.“

Im Choljambus werden vor allem komische und satirische Inhalte gestaltet.

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