Cornwallis’ Rückzug
Cornwallis’ Rückzug war ein Seegefecht während des Ersten Koalitionskrieges, bei dem ein Geschwader der Royal Navy, bestehend aus fünf Linienschiffen und zwei Fregatten, von einer viel größeren Flotte der Franzosen, bestehend aus 12 Linienschiffen und 11 Fregatten, angegriffen wurde. Die Aktion fand am 16. und 17. Juni 1795 vor der Westküste der Bretagne statt.
Ein britisches Flottengeschwader unter Vizeadmiral William Cornwallis operierte seit dem 7. Juni vor der Bretagne. In der folgenden Woche griff er einen französischen Handelskonvoi an und kaperte mehrere Schiffe. Daraufhin führte Vizeadmiral Villaret de Joyeuse die französische Hauptflotte aus dem Hafen, um die Briten anzugreifen. Cornwallis, der zahlenmäßig weit unterlegen war, versuchte, in den Atlantik zu entkommen, während die französische Flotte ihn verfolgte. Am Morgen des 17. Juni kam die französische Vorhut in Reichweite der Briten. Cornwallis war nicht gewillt, seine Nachhut aufzugeben und startete mit dem Rest seines Geschwaders einen Gegenangriff.
Der entschlossene Widerstand von Cornwallis und die Signale seines Geschwaders an eine Gruppe unbekannter Schiffe, die in der Ferne gesichtet wurden, veranlassten Villaret de Joyeuse zu der Annahme, dass sich die britische Kanalflotte näherte. Villaret brach daher am Abend des 17. Juni die Schlacht ab und befahl seinen Schiffen, sich zurückzuziehen. Dadurch konnte Cornwallis entkommen und sicher in den Hafen von Plymouth zurückkehren. Villaret zog sich auf einen Ankerplatz vor Belle-Île zurück, in der Nähe des Marinestützpunkts von Brest. Dort wurde die französische Flotte am 22. Juni von der britischen Kanalflotte entdeckt und in der darauf folgenden Seeschlacht bei der Île de Groix besiegt.