Psychologie in der DDR

Unter dem Begriff Psychologie in der DDR (auch: DDR-Psychologie) werden die institutionelle Entwicklung der Psychologie und ihre Etablierung als Wissenschaft und in der beruflichen Praxis in der DDR behandelt. Dabei wird mehrheitlich aufgezeigt, dass es die einheitliche und spezifische "DDR-Psychologie" nicht gab, verschiedene Strömungen und Schulen mit unterschiedlicher und teilweise starker Einbindung in internationale Entwicklungen (z. B. Schulen von Friedhart Klix oder Winfried Hacker) existierten. Experimentelle naturwissenschaftlich orientierte Grundlagenpsychologie (z. B. Friedhart Klix am Institut der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Bereich Grundlagen der Kybernetik am Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse (ZKI) der Akademie der Wissenschaften der DDR) waren ebenso vertreten wie Psychologische Methodik (Lothar Sprung), Psychologische Diagnostik (Jürgen Guthke, Uwe Schaarschmidt), Arbeits- und Ingenieurpsychologie (Werner Straub, Winfried Hacker), Klinische Psychologie (Johannes Helm, Hans-Dieter Rösler), Medizinische Psychologie (Hans Szewczyk), Entwicklungspsychologie (Hans-Dieter Schmidt) oder eher gesellschaftswissenschaftlich orientierte Psychologie (Sozialpsychologe, Persönlichkeitspsychologe, Pädagogische Psychologie vorwiegend in Leipzig und Jena und an der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) Berlin; Hans Hiebsch, Manfred Vorwerg, Adolf Kossakowski, Joachim Lompscher).

Die Ausbildung zum Diplompsychologen war an den Universitäten Berlin, Leipzig, Dresden und Jena möglich. Es galt faktisch ein Numerus clausus und es erfolgte eine Auswahl nach fachlichen und politischen Kriterien.

Der politische Psychologie- und Psychiatriemissbrauch, Anpassung und Widerstand sind Gegenstände der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit.

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