Das Leben des Lam-Ang
Das Leben des Lam-Ang, auf Ilokano Biag ni Lam-Ang (trad. Bay.: ᜊᜒᜌᜈᜒᜎᜀ / kol. Bay.: ᜊᜒᜌᜄ᜔ᜈᜒᜎᜋ᜔ᜀᜅ᜔ / Pinyin: Lán Fēng de shēnghuó) ist ein nordluzonisches Epos aus Samtoy, dem heutigen Ilokos, aus der vorkolonialen Zeit der Philippinen. Es wird angenommen, dass der Mythos von mehreren Autoren verfasst wurde, die die Geschichte über mehrere Generationen hinweg, wahrscheinlich mündlich weitergegeben und immer weiter gesponnen haben. Die erste, bekannte, niedergeschriebene Version des Epos wurde um 1640 mit lateinischen Buchstaben unter dem Titel „Historia a Pacasaritaan ti Panagbiag ni Lam-ang iti Ili a Nalbuan nga Asaoa ni D.a Ines Cannoyan iti Ili a Calanutian“ verfasst und wird Pedro Bukaneg zugeschrieben. Dies ist allerdings fragwürdig, da dieser von Geburt an blind war.
Die Erzählung ist eine von Luzons Adaptionen der Ramayana (Sans., रामायण) und dreht sich um den Helden Lam-Ang (trad. Bay.: ᜎᜀ / kol. Bay.: ᜎᜋ᜔ᜀᜅ᜔). Und obwohl das Epos bereits Spuren des spanischen Einflusses aufweist, ist er dennoch eine der wenigen Urkunden, die die vorkolonialen Gesellschaftsstrukturen und Traditionen Ilokos‘ zeigen. In der Geschichte wird zudem sehr deutlich, dass die Autoren die Samtoy, heutige Ilokano, als kultivierte Menschen, die Dorfgemeinschaften und Volksgruppen des Nordens hingegen als unzivilisierte Wilde ansahen.