Deutsch-Samoa
Deutsch-Samoa war von 1900 bis 1914 (de facto) bzw. 1919 (de jure) eine deutsche Kolonie im westlichen Teil der Samoainseln. Sie umfasste mit den Inseln Upolu, Savaiʻi, Apolima und Manono das Gebiet des heutigen Staates Samoa. Deutsch-Samoa war, abgesehen vom Pachtgebiet Kiautschou in China, das einzige deutsche Kolonialgebiet im asiatisch-pazifischen Raum, das getrennt von Deutsch-Neuguinea verwaltet wurde.
Deutsche Samoa-Inseln Königreich Samoa | |||||
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Hauptstadt: | Berlin, Deutsches Reich | ||||
Verwaltungssitz: | Apia | ||||
Verwaltungsorganisation: | 11 Distrikte | ||||
Oberhaupt der Kolonie: | Kaiser Wilhelm II., vertreten durch den Gouverneur | ||||
Gouverneur der Kolonie: | Wilhelm Solf Erich Schultz-Ewerth | ||||
Einwohner: | zirka 33.500 Einwohner (Stand 1911) | ||||
Währung: | Goldmark | ||||
Besitzergreifung: | 1878–1900 | ||||
Heutige Gebiete: | Samoa |
1914 wurde das Gebiet von neuseeländischen Truppen besetzt, unter deren Militärverwaltung gestellt und 1919 gemäß den Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles als C-Mandat des Völkerbundes der Verwaltung Neuseelands übertragen. Westsamoa verblieb nach dem Zweiten Weltkrieg als UN-Treuhandgebiet unter der Aufsicht Neuseelands, von dem es 1962 wieder in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Im amtlichen Sprachgebrauch wurde die Kolonie nur Samoa, nicht Deutsch-Samoa genannt.