Deutsch-französische Beziehungen

Die heutigen deutsch-französischen Beziehungen sind das Ergebnis der Bemühungen um Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahrhunderten zuvor gab es mehrere (teils jahrzehntelange) Phasen, in denen diese Beziehungen versteckt oder offen feindselig waren. Im Blick auf diese Vergangenheit wurde und wird oft der Begriff „deutsch-französische Erbfeindschaft“ verwendet.

Deutsch-französische Beziehungen
Frankreich Deutschland
Frankreich Deutschland

Sie war geprägt von revolutionären Unruhen (1830, 1848), von der Frage der Deutschen Einigung, der Einverleibung von Elsaß-Lothringen in den 1871 gegründeten ersten deutschen Nationalstaat sowie von Phasen heftiger Konkurrenz um die Hegemonie in Kontinentaleuropa während der Zeitspanne vom Krieg 1870/71 über den Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg. Erst nach diesem verheerenden letzten Krieg konnte die „Erbfeindschaft“ überwunden werden. Sie wich der deutsch-französischen Freundschaft und der europäischen Integration, welche einen neuen Krieg unnötig und unmöglich machen soll. Bis heute finden sich die europäischen Kernstaaten Frankreich und Deutschland unter den engagiertesten Befürwortern einer weiteren EU-Integration, weshalb sie manchmal als „deutsch-französischer Motor“ bezeichnet werden. Trotz dieser engen Zusammenarbeit gibt es widersprüchliche Interessen und gegensätzliche Ziele, vor allem in der Außen- und Sicherheitspolitik, der Politik gegenüber den USA und dem Vereinigten Königreich und hinsichtlich der weiteren Integration der Europäischen Union. Diese Interessengegensätze werden nationalgeschichtlich und geopolitisch erklärt.

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