Deutsche Kampfstiefel
Deutsche Kampfstiefel, heute offiziell Kampfschuhe, sind oder waren Lederstiefel beziehungsweise Lederschuhe, die deutsche Soldaten im Gefecht tragen oder trugen. Die Bezeichnung „Kampfstiefel“ ist in der Bundeswehr und der Schweizer Armee üblich geworden. Dieser Schuhtyp wurde und wird sowohl zum Kampfanzug als auch zu Militärparaden und militärischen Aufzügen verwendet. Umgangssprachlich wurde und wird dieser Schuh in Deutschland auch als „Kommissstiefel“ bezeichnet. Ein österreichischer Armeeangehöriger wurde von deutschen Soldaten in der Vergangenheit auch „Kamerad Schnürschuh“ genannt, da die Österreicher bereits im Ersten Weltkrieg mit geschnürten Schuhen anstelle der deutschen Schaftstiefel („Knobelbecher“) antraten.
In der Bundesrepublik Deutschland handelt es sich bei dem im Heer zum Kampfanzug getragenen Schuhwerk heute um sehr robuste und weitgehend wasserdichte lederne Schnürschuhe mit einer tiefen Profilstruktur in der rutschfesten Gummisohle. Die Bezeichnung „Kampfstiefel“ wird umgangssprachlich sowohl für Knobelbecher als auch für Schnürschuhe verwendet. Die Gebirgstruppen tragen hingegen Bergstiefel, die Fallschirmtruppen Springerstiefel.
Die Militärstiefel und -schuhe galten bereits im Deutschen Heer des Kaiserreichs als wesentlicher Bestandteil der operierenden Infanterie. Daher wurden sie bereits im 19. Jahrhundert ein ärztliches, orthopädisches und schuhhandwerkliches Studienobjekt. Beispielsweise zeigten Hersteller bereits im Jahr 1905 bei einem Wettbewerb für Militärstiefel in Berlin ihre neuesten Modelle und Verbesserungen. Bis heute gelten Militärschuhe auch als Vorbild bei der funktionellen Gestaltung zivilen Schuhwerks. Sie werden als Statussymbole angesehen und wurden in Abwandlungen zu Moderequisiten.