Die Vernichtung der europäischen Juden

Das Buch Die Vernichtung der europäischen Juden im englischen Original The Destruction of the European Jews – ist die 1961 erschienene Dissertation des amerikanischen Historikers Raul Hilberg. Hilberg wertete für das Buch zahlreiche bis dahin kaum verwendete Quellen der nationalsozialistischen Führung von 1933 bis in die unmittelbare Nachkriegszeit in Deutschland aus. Sein Ziel war es, die gesamte Geschichte der Judenvernichtung im Machtbereich des Deutschen Reichs zu analysieren, die heute als Schoah (in Israel, im Umfeld der Opfer, im französischsprachigen Raum) oder Holocaust (meist im angelsächsischen Raum) bezeichnet wird. Sein Werk ist ein wesentlicher Beitrag zur wissenschaftlichen Holocaustforschung. An eine derartige Gesamtsicht der NS-Judenverfolgung und -vernichtung hatte sich bis dahin kein Historiker gewagt. Diese Arbeit blieb das wichtigste Werk Hilbergs.

Hilbergs österreichische Herkunft und Sprachkenntnis des Deutschen erleichterten ihm das Forschungsvorhaben. Er ergänzte und erweiterte sein Buch, das vielfach als Standardwerk bezeichnet wird, bis 2002. Sein Forschungsansatz war die Suche nach der Funktionsweise der Täter und ihrer Organisation des Massenmords in von ihnen selbst angelegten Akten und nicht eine Erklärung über die Geschichte der Juden in den europäischen Staaten. Seine Beschreibung der Rolle der von den Deutschen eingesetzten und dazu benutzten Judenräte in den Phasen vor dem Transport in die Vernichtungslager führte jedoch auch zwangsläufig zu diesem (kontroversen) Aspekt der NS-Judenverfolgung.

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