Division 1 1939/40
Die Division 1 1939/40 war die erste Austragung der französischen Fußballliga während des Zweiten Weltkriegs, der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht (1940) und der nachfolgenden Aufteilung des nach Annexion von Elsass und Teilen Lothringens verbleibenden Gebietes in eine freie, eine besetzte und – in Grenznähe zu Belgien, Deutschland und der Schweiz – eine verbotene Zone (zone libre, zone occupée, zone interdite).
Division 1 1939/40 | |
Meister | FC Rouen (Nord) inoffiziell OGC Nizza (Süd) inoffiziell |
Pokalsieger | Racing Club Paris |
Mannschaften | 21 (in 3 Gruppen) |
Spiele | 113 |
Tore | 534 (ø 4,73 pro Spiel) |
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Diese sogenannten „Kriegsmeisterschaften“ (championnats de guerre) zwischen 1939 und 1945 zählen – anders als im Landespokalwettbewerb – nicht als offizielle Wettbewerbe, und die jeweiligen Sieger einer von deren Spielzeiten haben demzufolge auch keinen offiziellen Titel gewonnen. Gewinner der Nordgruppe wurde der FC Rouen, Gewinner der Südgruppe der OGC Nizza; ein Entscheidungsspiel zwischen den beiden Mannschaften hat nicht stattgefunden.
Als Deutschland am 1. September 1939 Polen angriff, war der auf den 27. August terminierte Saisonauftakt bereits verschoben worden, und nach Mobilmachung und französischem Kriegseintritt blieb bis in den Spätherbst offen, ob überhaupt, mit welchen Teilnehmern und in welchem Modus die Division 1 stattfinden würde. Tatsächlich konnten dann etliche, aufgrund ihrer Platzierung in der vorangehenden Spielzeit teilnahmeberechtigte Mannschaften nicht antreten, weil sie entweder einen zu großen personellen Aderlass erlitten hatten oder in den besonders einmarschgefährdeten nördlichen beziehungsweise östlichen Grenzregionen zuhause waren. Dies betraf schließlich Olympique Lille, den SC Fives, FC Metz, Racing Strasbourg, FC Sochaux und Aufsteiger Stade Rennes UC. Bei Sochaux beispielsweise waren die Spieler Cazenave nach Uruguay, Lauri nach Argentinien und Pettersen nach Norwegen zurückgekehrt, Mattler, Courtois, Pibarot, Di Lorto waren zur Armee eingezogen worden und standen teilweise bereits an der Landesgrenze unter Waffen, Jerusalem war als „feindlicher Ausländer“ in ein Internierungslager gebracht worden.
So griffen, als der Wettbewerb wieder aufgenommen wurde, nur zehn der 16 Qualifizierten in die Meisterschaft ein. Diese wurden durch einen sportlich abgestiegenen Klub und zehn Zweitdivisionäre ergänzt; zudem wurden die 21 Teilnehmer der ersten Liga in zwei regionale Gruppen (Nord und Süd) aufgeteilt, wobei Letztere zudem noch in zwei Staffeln (Südwest und Südost) ausgetragen wurde.