Durchgriff (Elektrotechnik)
Der Durchgriff in der Elektrotechnik bezeichnet bei Elektronenröhren die Wirkung einer Anodenspannungsänderung auf den Anodenstrom. Er ist eine Größe der Dimension Zahl und wird in der Literatur in Prozent angegeben.
Der Durchgriff ist einer der drei Parameter in der Barkhausenschen Röhrenformel, die das Verhalten einer Elektronenröhre grundlegend beschreiben.
Der Durchgriff beschreibt, um wie viel die Gitterspannung nachgestellt werden muss, damit sich eine Änderung der Anodenspannung nicht auf den Anodenstrom auswirkt. Der Durchgriff ist aus der Ausgangskennlinienschar konstruierbar. Die Änderungen der beiden Spannungen sind dabei als differentiell klein anzunehmen.
In der Praxis zeigt eine Röhre mit einem Steuergitter mit großer Wicklungssteigung einen größeren Durchgriff als eine mit engem, also mit wenig Steigung gewickeltem Gitter. Der Begriff des Durchgriffes ist für die Schaltungsanalyse überflüssig und wird, nicht zuletzt wegen seiner wenig anschaulichen Definition, vollkommen durch die Steilheit ersetzt.
Die Umrechnung zwischen Durchgriff und Steilheit erfolgt nach der oben genannten Formel, die fälschlicherweise Heinrich Barkhausen zugeschrieben wird. Dahinter verbirgt sich aber keine röhrenspezifische Beschreibung, sondern es handelt sich ganz allgemein um die Umrechnung des Steuerparameters einer gesteuerten Spannungsquelle in den Steuerparameter einer gesteuerten Stromquelle. Zwischen Durchgriff D und Steilheit S vermittelt der Innenwiderstand Ri, welcher ebenfalls als differentielle Größe aus dem Ausgangskennlinienfeld abzulesen ist.