Ehrenpelz
Der Ehrenpelz war eine vom türkischen Sultan sowie vom russischen Zaren verliehene Auszeichnung.
Ehe Ordensauszeichnungen in der Türkei in allgemeinen Gebrauch kamen, überreichte der Sultan als Anerkennung eventuell einen Ehrenpelz, türkisch „Kapanidscha“. Auch die ausländischen Gesandten bekamen bei ihrem Amtsantritt stets einen Ehrenpelz. Während für die Futter der „Kuiski“ genannten türkischen Innenpelze hauptsächlich Fuchsfelle, Luchsfelle und Kolinskifelle, auch Weißfuchsfelle und weiße Hasenfelle beliebt waren, waren die Ehrenpelze meist mit kostbaren Zobelfellen ausgefüttert. Ehrenpelze geringerer Art wurden als „Karake“ bezeichnet.
Die Steuerabgaben von Teilen der sibirischen Bevölkerung wurden als „Jassak“ ehemals zu großen Teilen mit Zobelfellen bezahlt, die als Kronenzobel an den russischen Zarenhof gingen. Wie William Pierson berichtete, wurde Siegmund von Herberstein (1486–1566), österreichisch kaiserlicher Rat und Gesandter am russischen Hof, bei seiner Abschiedsaudienz vom Zar ein „Ehrenpelz von Zobelfell“ geschenkt. Dem war „eine Art von Geldgeschenk“ beigefügt: 42 Zobelfelle, 300 Hermelinfelle und 1500 Feh. Bei seiner ersten Gesandtschaft hatte er außer einem Ehrenpelz bereits einen Schlitten, „bespannt mit einem prächtigen Pferde und bedeckt mit einem weißen Bärenfell, und noch einen großen Haufen ungesalzener, an der Luft gedörrter Fische erhalten“. Dieselbe Freizügigkeit zeigte der Zar gegen Herbersteins Mitgesandten, den Grafen Leonhard von Nogarola.