Kronenzobel
Kronenzobel sind die als Tribut an den Zaren (Jassak, Yassak oder Iassak) abzuliefernden, besten Zobelfelle eines Fangs beziehungsweise die dann von der russischen Krone an ausländische Würdenträger verschenkten Zobelfelle oder -pelze.
Davon abgeleitet werden auch heute noch die Spitzenqualitäten der sibirischen Zobelfelle als Kronenzobel bezeichnet. Als bestes Herkommen gelten die Bargusinski aus dem Bargusingebirge, dem Ausläufer des Jablonowygebirge, dem Flussbecken der Oljokma und des Witim. Die Färbung des Zobels heißt in Fachkreisen der Rauchwarenbranche „Wasser“. Die feinseidige, weiche, blaugraue Unterwolle des sogenannten Kronenzobels sollte möglichst dunkel, nahezu schwarz sein, die vereinzelten silbrigen Grannen möglichst gleichmäßig inmitten der dunklen Grannenhaare verteilt sein.
Eine überraschend andere Bewertung des Kronenzobelfells macht Rauchwarenhändler Emil Brass: „Der Name Kronenzobel für die feinsten Zobelfelle schreibt sich aus dieser Zeit her, da die besten Felle aus diesen Tributfellen für die Krone reserviert wurden. Der Name ist aber falsch gewesen, denn wenn auch die für die Krone bestimmten Felle ursprünglich die besten des Distrikts waren, so gingen sie doch durch soviel Hände, dass bei der Ankunft auf der sibirischen Kanzlei in Moskau nur ganz geringwertige Felle ankamen, und wenn für die Mitglieder des Kaiserhauses etwas aus Zobelfellen gefertigt werden sollte, mussten solche beim Hofkürschner gekauft werden.“
Für Zobelfelle allgemein siehe den Hauptartikel →Zobelfell.