Elefantenvögel

Die Elefantenvögel (Aepyornithidae), auch Madagaskar-Strauße oder madagassisch Vorompatras genannt, sind eine ausgestorbene Familie großer flugunfähiger Vögel. Sie bilden gleichzeitig die monotypische Ordnung der Aepyornithiformes. Die Familie umfasst mit Aepyornis und Mullerornis insgesamt zwei Gattungen. Bekannt ist sie durch fossile und subfossile Knochen- und Eifunde von der Insel Madagaskar vor der Ostküste Afrikas. Wichtige Fundgebiete erstrecken sich entlang der südlichen und südwestlichen Küste beziehungsweise liegen im zentralen Bergland und an der Nordspitze.

Elefantenvögel

Skelettrekonstruktion und Ei von Aepyornis

Systematik
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Vögel (Aves)
Unterklasse: Urkiefervögel (Palaeognathae)
Ordnung: Aepyornithiformes
Familie: Elefantenvögel
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Aepyornithiformes
Newton, 1884
Wissenschaftlicher Name der Familie
Aepyornithidae
Bonaparte, 1853

In ihrem äußeren Erscheinungsbild ähnelten die Elefantenvögel den heutigen Straußen. Sie besaßen lange Hinterbeine, einen ebenfalls langen Hals und einen kleinen Kopf. Einige Vertreter waren aber deutlich größer als die Strauße und repräsentieren die größten bekannten Vögel. Sie stellen hierbei ein typisches Beispiel für Inselgigantismus dar. Die Lebensweise ist nur wenig erforscht. Vermutlich bewohnten die Elefantenvögel dichte Wälder und ernährten sich von eher weicher Pflanzenkost. Im Unterschied zu den Straußen waren sie wohl nicht an hohe Laufgeschwindigkeiten angepasst, was auch die Proportionen ihrer Hinterbeine aufzeigen. Außerdem ergaben Analysen der Hirnstruktur eine überwiegend nachtaktive Tätigkeit sowie eine geringe Sehstärke und ein Überwiegen des Geruchssinnes.

Der nächste heute lebende Verwandte findet sich mit den Kiwis auf den Inseln Neuseelands. Aus genetischer Sicht reicht der Ursprung der Elefantenvögel bis in das Paläogen zurück, allerdings sind keine Fossilien aus dieser Zeit belegt. Die ältesten bekannten Funde datieren in das ausgehende Pleistozän, die jüngsten in das 12. bis 13. Jahrhundert. Das Verschwinden der großen Vögel ist höchstwahrscheinlich mit der Besiedlung Madagaskars durch den Menschen verbunden. Wann genau sie ausstarben, ist ungeklärt. Teilweise werden Legenden um den Vogel Roch, wie sie unter anderem Marco Polo in seinem Reisebericht Il Milione vermittelte, mit den Elefantenvögeln verbunden. Fossilreste wurden erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dokumentiert. Sie führten zur Erstbeschreibung der Gattung Aepyornis im Jahr 1851 und der Aepyornithidae zwei Jahre später.

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