Entdeckendes Lernen
Entdeckendes Lernen (auch Exploratives Lernen) ist eine pädagogische Methode zur Aneignung von Wissen sowie von physischen und technischen Kompetenzen. Der Fokus liegt nicht auf der Vermittlung durch die Lehrperson, sondern auf der Erfahrung und den kognitiven Verarbeitungsprozessen des Lernenden. Seinen Ursprung in jüngerer Zeit hat das Entdeckende Lernen in den englischen Curricula der 1970er Jahre. Unter Bezug auf die Psychologen Jean Piaget und Jerome Bruner (Method of Discovery) wurden Unterrichtsanregungen für den Unterricht jüngerer Altersstufen entwickelt, der auch als Science bezeichnet wird. In den deutschen Sachunterricht haben Ansätze des Entdeckenden Lernens zeitlich verzögert Eingang gefunden. Eine Weiterentwicklung ist Forschendes Lernen.
Der gedankliche Ansatz allerdings ist seit dem antiken Griechenland bekannt (Platon, Menon); den Begriff „Entdeckendes Lernen“ prägte Bruner (The Process of Education, 1960) unter Rückgriff auf die mathematikdidaktische Tradition der University of Illinois für die von ihm damit beeinflusste pädagogische Diskussion. Der Gegensatz von bewusst gesteuertem instruktiven Lernen nach David Ausubel und dem Entdeckenden Lernen ist häufig im Gespräch. Hans Aebli unterstützte die Etablierung des Entdeckenden Lernens im deutschsprachigen Raum.
Beim Entdeckenden Lernen stehen Lernanregungen oder Lernarrangements im Zentrum, die eigenaktives Lernen motivieren sollen. Es besteht auch eine Nähe zum Projektunterricht. Das bestehende Wissen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls durch Aktuelles zu ersetzen, ist entscheidend für das Bestehen in der heutigen Wissensgesellschaft.
“Education is what survives when what has been learned has been forgotten.”
„Bildung ist das, was überlebt, wenn das Gelernte vergessen wurde.“